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Die Krokodilstränen der CDU

 

Sagte der Potsdamer CDU-Kreisvorsitzende Steeven Bretz:

,,Wie CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann beobachten wir die aktuellen Entwicklungen mit größter Sorge." Die AfD sei auf einem Weg, "der eine große Gefahr für unser Land darstellt". Dies sei mit der CDU nicht vereinbar. "Wenn CDU-Mitglieder an einer solchen Veranstaltung teilnehmen, ist das gegen die Grundsätze unserer Partei."

Einerseits ist es rührend, wie sich die örtliche CDU von dem von Correctiv veröffentlichten Geheimtreffen der AfD mit einer Auswahl von Rechtsextremen distanziert.

Andererseits ist es auffällig, wie sehr sich die Parteiführung bemüht, die AfD zu schonen. Während sich die Rufe nach einem gerichtlichen Verbot der AfD mehren, warnen Carsten Linnemann und CDU-Chef Friedrich Merz vor einem möglichen Scheitern eines Verbotsverfahrens, das die AfD nur stärken könnte.

Marco Wanderwitz ist das einzige CDU-Mitglied, das gute Argumente gegen diese Haltung vorbringt, aber bei der Parteiführung nicht durchdringt. Warum bemüht sich die CDU so sehr und mit fragwürdigen Argumenten, die AfD zu schützen?  Ganz offensichtlich, weil sie die Rechtsextremen für eine künftige Regierungskoalition braucht.

Es wäre schlimm, wenn der Juniorpartner in einer Koalition ein Verbotsverfahren nur knapp überleben würde. Bereits ein Verbotsverfahren an sich ist so schädlich, dass es die CDU eigentlich davon abhalten müsste, einen Pakt mit der AfD überhaupt in Betracht zu ziehen.

Deshalb muss die CDU alles tun, um zu verhindern, dass die AfD amtlich verdächtigt wird, nicht grundgesetzkonform und bürgerlich genug zu sein.

Schade für Merz & Co., dass die AfD das nicht begreift. Statt die Klappe zu halten und Kreide zu fressen, bis sie an der Macht sind, lassen die AfD-Bonzen im Rausch ihres Aufstiegs gerne die Sau raus und treffen sich mit Unaussprechlichen für gemeinsame Machtfantasien.

--ed

 

"Für die Deutschen ist das Treffen, zu dem Schlüsselpersonen der rechtsextremen AfD, ihre Aktivisten und sogar CDU-Mitglieder, die mit ihnen sympathisieren, eingeladen wurden, ein politischer Schock. ... Die Anwesenheit von Mitgliedern der CDU und christdemokratischer Vereinigungen wie der konservativen Werte-Union und dem Verein Deutsche Sprache könnte ein Hinweis darauf sein, dass es auch in dieser Partei einen größeren Kreis von Unterstützern der von der AfD propagierten Migrationspolitik gibt."

Michal Kokot -- gazeta wyborcza.pl

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