Marine Le Pen: russisches & ungarisches Geld?

 

"Wäre es möglich, dass Russland immer noch hinter Marine Le Pen steht, nachdem es ihr den Wahlkampf finanziert hat, und versucht, unser Land zu destabilisieren?", fragt Marie-France.

Die Kandidatin des Rassemblement National hat in der Tat bereits früher russische Gelder zur Finanzierung ihrer Aktionen eingesetzt, allerdings hat sie für diesen Präsidentschaftswahlkampf ungarische Gelder erhalten.

Wie RTL Anfang Februar berichtete, erhielt Marine Le Pen von einer ungarischen Bank einen Kredit in Höhe von 10,6 Millionen Euro. Die Partei hatte Schwierigkeiten, ein Darlehen von einer französischen oder europäischen Bank zu erhalten und wurde dutzendfach abgewiesen.

Die Information ist auch in der Vermögenserklärung der Kandidatin enthalten: Sie hat bei der MKB-Bank (Magyar Külkereskedelmi Bank) einen Kredit in Höhe von 10 691 775 € mit einer Laufzeit von 16 Monaten aufgenommen. Das Geld kommt also aus Ungarn, und das ist nicht ganz unschuldig, da Marine Le Pen sehr gute Beziehungen zu Premierminister Viktor Orban unterhält. Der Konservative unterstützte Marine Le Pen in einem Video, das während ihrer Kundgebung in Reims (Marne) Anfang Februar ausgestrahlt wurde.

Russische Gelder im Jahr 2014 geliehen


2014 griff die Partei, die sich damals Front National nannte, auf russische Gelder zurück: Ein Kredit wurde bei der 2016 geschlossenen First Czech-Russian Bank (FCBR) aufgenommen. Die Forderung wurde an die russische Autovermietungsfirma Conti abgetreten und dann an Aviazaptchast weiterverkauft, eine von ehemaligen russischen Militärs geleitete Firma, die auf Flugzeugteile spezialisiert ist, und die RN von da an verklagte.

Damals weckte die Enthüllung dieses Kredits den Verdacht, dass der Kreml die Partei von Marine Le Pen unterstützen wollte. Um zu rechtfertigen, dass er sich an ein russisches Finanzinstitut gewandt hatte, beschuldigte der FN die französischen Banken, ihm keine Kredite zu gewähren. Das RN erreichte, dass die Rückzahlung dieser Schulden umgeschuldet wurde.

 

Update

In einem von "Mediapart" aufgedeckten OLAF-Bericht werden die Präsidentschaftskandidatin des Rassemblement National und drei weitere ehemalige EU-Abgeordnete beschuldigt, fast 620.000 Euro an öffentlichen Geldern aus dem Straßburger Parlament veruntreut zu haben.

Print Email