Commerzbank: es deutschelt...

 

„Der Widerstand wächst“, schrieb die Süddeutsche Zeitung (11. Juni) "Nach Finanzminister Klingbeil spricht sich auch Bundeskanzler Merz gegen eine Übernahme der Commerzbank durch Unicredit aus".

Triste, triste. Eine Großbank aus einem befreundeten EU-Land bietet an, eine deutsche Problembank zu übernehmen. Anstatt den Italienern bei ihrem mutigen Vorhaben zu helfen und der deutschen Bank die Chance zu geben, von den Erfindern des Bankwesens zu lernen (MPS, anno 1472), legt sich Berlin quer

Es geht angeblich um den „Finanzplatz Deutschland“ (hallo: sind wir in der EU?), das „einseitige und unkoordinierte Vorgehen“ der Italiener wird kritisiert und die „ehrgeizigen Ziele der Commerzbank“ (nach Jahren, Jahrzehnten des Niedergangs?) werden gelobt. Sie strebe nun „eine höhere Rendite an“ (endlich!)

Das Bundeskartellamt unterstützt weder Klingbeil noch Merz: Es sieht „keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken“. Laut SZ halten viele Experten die Befürchtungen, dass „die Mittelstandsfinanzierung in Deutschland unter der Commerzbank-Übernahme leiden könnte, für übertrieben.“

In somma: coraggio, Unicredit! -- forza Italia!

Heinrich von Loesch

PS: Der Autor ist seit 1952 ununterbrochen Kunde der Commerzbank, in den letzten Jahren allerdings mit stark abnehmender Zufriedenheit.

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