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Musk: Sturm im deutschen Wasserglas


Eines der amüsanteren Ereignisse des Jahres ist der Aufruhr, den ein Interview des Milliardärs Elon Musk in der WamS auslöste.
Musk sagte, dass nur die rechtsextreme Partei AfD Deutschland und seine kränkelnde Wirtschaft retten könne. Dieser Meinungsartikel hatte eine erstaunliche Wirkung: Redakteure protestierten gegen die Veröffentlichung; eine Redakteurin erklärte ihren Rücktritt. Es überrascht nicht, dass auch andere deutsche Parteien gegen das Lob für die AfD und das Recht von Herrn Musk auf Meinungsäußerung protestierten. Kurzum: Es brodelte in der Öffentlichkeit.

Die Affäre hat eine lustige Seite: Die deutsche Öffentlichkeit mag die AfD offensichtlich nicht und ist verärgert über einen Ausländer, der diese Partei gut findet und sich in einer Zeitung darüber äußert. Schlimmer noch: Er wird verdächtigt, dass er vielleicht sogar ein paar seiner Millionen absondern könnte, um dieser Partei zum Sieg zu verhelfen.

Warum hat Musk überhaupt eine Meinung zur deutschen Innenpolitik? Man könnte einen Blick auf sein Umfeld werfen. Es gibt eine enge Freundin, die er bewundert und die eine klare Meinung zu befreundeten Parteien im Nachbarland haben könnte: Giorgia Meloni. Sie hat sich kürzlich von ihrem eher peinlichen italienischen Freund getrennt und ist wieder eine freie Frau, deren strahlende Schönheit Musk verzaubert.

Bisher hat sich niemand die Mühe gemacht, herauszufinden, wie Musk auf den Sturm im Wasserglas reagiert, den er - vielleicht sogar unerwartet - in Deutschland bewirkt hat. Wie kommt es, dass sich die deutsche Öffentlichkeit so lautstark über Musk und die AfD echauffiert, wenn das Problem nicht diese Partei ist, sondern die Millionen von Deutschen, die offenbar rechtsextremes Gedankengut hegen und deshalb eine geeignete Partei wählen, die zufällig AfD heißt.

Burkhart Fürst

 

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