China: Europas bester Freund?

 

Es ist offensichtlich, dass wir Europäer uns im Zuge der antieuropäischen Politik von Trumps USA neue Freunde suchen müssen. Die Auswahl ist gering: Die einzigen möglichen zukünftigen Verbündeten sind Russland, China und die Brics-Staaten.
Russland hat sich durch den Krieg in der Ukraine unmöglich gemacht. Die BRICS-Staaten, zu denen Russland und China gehören, sind zu heterogen und widerspenstig, um als Partner für Europa in Frage zu kommen. Bleibt also China.

Warum nicht eine Partnerschaft mit China? China besitzt keine umstrittene Grenze zu Europa. Wir sind vor Chinas geografischem Expansionismus durch die Existenz Russlands geschützt, das groß genug ist, um Chinas Eroberungsdrang ins Leere laufen zu lassen.

Der Wettbewerb mit China um die Rolle der größten Wirtschafts- und Militärmacht der Welt ist Amerikas Problem, nicht das Europas. Es geht einzig und allein darum, die marode europäische Wirtschaft zu sanieren, um beim Wettbewerb mit China und den USA nicht unter den Tisch zu fallen.

Das amerikanische Sägen an den Wurzeln der NATO hat bereits zur Bildung eines neuen, auf Europa ausgerichteten Bündnisses der Willigen geführt. Dieses Bündnis sollte in der Lage sein, mit China auf Augenhöhe über eine Zusammenarbeit nicht nur in Klimafragen, sondern auch in der Rüstung zu verhandeln.

Ziel könnte es sein, amerikafreie Rüstungsgüter zu kaufen: Chinesische Jets statt US-Jets, zum Beispiel. Warum nicht: Sie sind ja offensichtlich gut und modern und könnten Frankreichs Modelle ergänzen.

Heinrich von Loesch

 

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