Bitte Trump nicht ärgern!

 

Die Rede von J.D. Vance am 14. Februar in München hat einige europäische Politiker zu Protesten veranlasst. Vor allem die Deutschen: Bundeskanzler Scholz, sein Verteidigungsminister Pistorius und Außenministerin Baerbock. Man konnte die Empörung in ihren Worten spüren, mit denen sie dem stellvertretenden US-Präsidenten Vance vorwarfen, bei der Darstellung der europäischen Politik Fehler zu machen.

Über die Argumente kann man im Detail streiten. Wer hat Recht, Vance oder die Deutschen? Aber das ist nicht der Punkt. Viel wichtiger ist: Wie wirkt der Aufschrei der Deutschen in Washington, DC?

Man kann nur das Schlimmste befürchten. Präsident Trump hat die Rede seines Vizepräsidenten in München live mitverfolgt und für gut befunden. Umso ärgerlicher muss er die Gegenrede der deutschen Politiker gefunden haben - wenn er sie denn gehört oder gelesen hat.

Selbst wenn er sie gehört hat, war es offensichtlich, dass dies die letzten Atemzüge einer Regierung waren, die in wenigen Tagen in die Geschichte eingehen wird. Namen, die man vergessen kann, falls man sie überhaupt auswendig gekannt hat.

Aus der Sicht Washingtons erscheinen die europäischen Politiker ohnehin ziemlich klein und im Zweifelsfall unbedeutend. Dass einige von ihnen es gewagt haben, die von seinem Stellvertreter vorgetragene Europasicht des Präsidenten zu kritisieren, kann nur den Urhebern der Kritik angelastet werden: den Europäern im Allgemeinen und den Deutschen im Besonderen.

In wenigen Tagen werden sich die Präsidenten Putin und Trump in Saudi-Arabien treffen, um die Weltpolitik neu zu ordnen. Es kann für die abwesenden Europäer nur schädlich sein, wenn Trump über die Kritik an seinem Vizepräsidenten Vance frisch verärgert ist.

Heinrich von Loesch
 
 
Update

France’s foreign minister Jean-Noël Barrot on Saturday defended European policies after a withering attack by US vice-president JD Vance the day before regarding immigration, populist parties and free speech.

“Freedom of expression is guaranteed in Europe,” Barrot said on X, after Vance alleged it was “in retreat”. “Nobody is obliged to adopt our model, but nobody can impose theirs on us,” the French minister added, according to Agence France-Presse (AFP)

 

Bundesjustizminister Volker Wissing:   "Europäische Werte sind nicht verhandelbar, weder durch politischen Druck noch durch Marktübermacht. Wer glaubt, europäische Regeln könnten von außen diktiert werden, irrt gewaltig", sagte Wissing am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz der Nachrichtenagentur dpa.

 

Selenskyi erzählt, dass Trump in seinem Gespräch mit ihm nach dem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Putin nicht einmal erwähnt habe, dass Europa an den Verhandlungen über die Zukunft der Ukraine beteiligt werden müsse.

 

The French president, Emmanuel Macron, was on Saturday night seeking to convene an emergency meeting of European leaders, including the UK prime minister, Keir Starmer, as concerns grew over Donald Trump’s attempts to seize control of the Ukraine peace process.

 

😳🇸🇦 "I saw someone saying that there will be a meeting in Saudi Arabia at the level of the presidents of the US and Russia. Some kind of peace talks. They even put up our flag... I don't know what this is. This is not serious," —Zelensky

 

🇺🇸🇺🇦 "US will continue to finance Ukraine, but the killings must stop," — Kellogg 🇪🇺🚫 "Ukraine will be at the negotiating table, but Europe will not be there," he added. ❗️"Trump will not give up key interests in ending the war," — Kellogg.

 

  • Ukrainian President Volodymyr Zelensky repeatedly warned he would not accept any deal struck without his country's input

  • Elsewhere, European leaders will gather in France for an emergency summit tomorrow, amid US efforts to agree a deal with Russia to end the war in Ukraine 

  • BBC

 

P.S.

Russische und amerikanische Delegationen treffen sich in Saudi-Arabien, um den Dialog zwischen Trump und Putin vorzubereiten. Cui bono? Das Monster-Event wird wahrscheinlich eine Totgeburt hervorbringen: ein „Friedens“-Abkommen, das niemand außer Russland, den USA (und vielleicht Belarus, Ungarn, der Slowakei und China) begrüßen wird.

Trotz massiven amerikanischen Drucks (und vielleicht Lockvogelangeboten) wird sich die Ukraine wahrscheinlich weigern, Russland den Sieg am Konferenztisch zuzugestehen, der ihm auf dem Schlachtfeld bisher versagt blieb. Die Europäer? Wir werden sehen, wie viel Kraft in dem alten Kontinent noch steckt.

--ed

 

JD Vance is wrong, says minister in first government attack on free speech comments

Jonathan Reynolds said he disagreed that the ‘threat from within’ with the act posing a greater danger to Europe than Russia.

The Telegraph
 
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New York Times

The US administration had done nothing less than “offer what may be a preview under Mr Trump of a redefinition of a transatlantic relationship built on postwar bonds of stability between allied governments”, the paper said. 

It too reminded readers of Putin’s 2007 speech in which the Russian president “demanded the rollback of American influence and a new balance of power in Europe more suitable to Moscow”, adding that he “didn’t get what he wanted – then”.

Now, top Trump officials had “made one thing clear: Putin has found an American administration that might help him realise his dream”. The comments raised fears the US may now “align with Russia and either assail Europe or abandon it altogether”.

Such a shift, the paper said, would amount to “a previously unthinkable victory far more momentous for [Putin] than any objectives in Ukraine”.

 

 

 

 

 

 

 

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