Deutschland- quo vadis II ?
Die Mittelschicht muss endlich aufwachen, fordert Haldenwang ("Schweigende Mehrheit muss aufwachen"). Die AfD sollte verboten werden, fordert Wanderwitz ("Es ist hohe Zeit für ein AfD-Verbotsverfahren")
Und was machen die Deutschen: Sie streiten sich über Treckerblockaden und Klimakleber.
Die Rechtsextremen machen aus ihren Absichten keineswegs einen Hehl. Der AfD-Bundestagsabgeordnete Rene Springer sagt zum Beispiel:
Die Deportationsforderung sei "kein Geheimplan, sondern ein Versprechen", sagte auch der Vorsitzende der AfD-Fraktion im Brandenburger Landtag, Hans-Christoph Berndt, laut Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB).
Millionen von Ausländern und ihre (deutschen) Familien werden bedroht. Ausländische Restaurants sollen verboten werden....und, und.
Aus der EU austreten? Aus der NATO? Die Ukraine an Putin ausliefern im Tausch gegen Gas und Öl?
Das Problem sind jedoch nicht die AfD, die Identitären, die Freien Wähler und die anderen Formen der extremen Rechten. Das Problem sind ihre Wähler.
Ein Blick in die Zukunft
Nächste Bundestagswahl: AfD wird zweitstärkste Partei nach CDU/CSU. Die SPD, die Grünen und Wagenknecht kämpfen um den dritten Platz. FDP und Linke scheiden aus.
Nächste Regierung: CDU/CSU und AfD. AfD erweist sich als halbwegs demokratisch gesinnt und gewinnt Sympahtien mit einer Charmeoffensive.
Übernächste Bundestagswahl: Die AfD liegt mit großem Vorsprung vorn, die CDU/CSU behauptet sich auf Platz zwei, gefolgt von Grünen und Freien Wählern. Die SPD scheidet aus.
Regierung: AfD mit CDU/CSU. Koalition fordert Verbot von Abtreibung und sexuellen Minderheiten. Millionen von Ausländern und noch mehr Deutsche wandern freiwillig aus. Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht. Private Rentenkassen werden abgeschafft. Arbeitslager werden für "Sozialschmarotzer" und "Undeutsche" geschaffen. Beibehaltung der EU- und NATO-Mitgliedschaft, aber zusammen mit anderen Rechtsregierungen stellt Deutschland Forderungen nach neuen Regelungen, die nationalen Interessen -- vor allem der Ausschaffung von Fremden -- dienen.
Die Massenabschiebung von Ausländern und ihren Familien erweist sich freilich als schwierig. Die Tschechische Republik und Polen organisieren Bustransporte für Ukrainer an den Grenzorten. Österreich verweigert Hunderttausenden von Italienern, Ungarn und Kroaten und ihren Familien die Durchreise wegen der Abgase auf den Passstraßen. Die Abschiebung von Sahra Wagenknecht durch Iran Air scheitert, weil sie beim Check-in keinen Hidschab trug. Die Türkei verweigert ihren Staatsbürgern und deren Familien die Einreise. "Deutschland ist ein Teil der türkischen Welt", sagte Erdogan. "Sie sollen bleiben, wo sie sind."
Es geht auch so:
Eine Reportage über das Thema. Die "Rückkehr" der Kinder von Einwanderern, ein wachsendes Phänomen in Marokko.
Die Nachkommen von Einwanderern in Europa entscheiden sich immer häufiger dafür, nach Marokko zu ziehen, stellt "Tel Quel" fest. Entmutigt durch eine europäische Debatte, die sich auf Migrationsfragen und Fremdenfeindlichkeit konzentriert, sehen sie im Land ihrer Eltern auch ein Land der Chancen und des sozialen Aufstiegs.
--ed