Crema di pomidoro – Tomatensuppe (Sizilien)
Reife Cocktailtomaten mittlerer Grösse halbieren und in etwas Wasser kochen. Etwas Tomatenpüree dazugeben. Mit Kapernsalz salzen. Pürieren. Schlagsahne nach Geschmack dazumischen. (Für Sizilianer ist, wie Spötter sagen, italienisch die erste Fremdsprache. Deshalb sind sie besonders sprachbewusst und sagen korrekterweise "pomidoro" statt "pomodori")
Crema di pomodori al telefono – Tomatensuppe (Rom)
Tomatensuppe wie oben kochen, auch mit normalen Strauchtomaten, ohne Schlagsahne. Stattdessen Mozzarella (classico) kleingeschnitten beigeben und nochmals aufkochen bis Mozzarella zerläuft. Zieht am Löffel Fäden – daher “al telefono”.
Crema di zucchine – Zucchini-Suppe
Mehrere Zucchini zerkleinern, einige Salzkapern dazugeben, mit etwas Wasser weich kochen. Pürieren oder mit Schneebesen zerdrücken. Mit Schlagsahne abschmecken. Ein wenig Harissa zugeben. Dazu einige frisch geröstete Pinienkerne aufstreuen.
Crema di cerfoglio -- Kerbelsuppe
Feingehackte Zwiebeln in Butter dünsten. Wenn sie glasig sind, etwas Mehl dazu geben, mit reichlich Milch aufkochen. Mit Wasser verlängern. Am Schluss den ganz fein geschnittenen Kerbel dazu geben, noch ein paar Minuten kochen. Eventuell Sahne dazu geben. Mit Salz oder vegetarischer Bouillon würzen. Köstlich!
Crema di asparagi -- Spargelsuppe
Der Klassiker. Deswegen wurden im alten Deutschland die grünen Spargel herablassend Suppenspargel genannt, Man schneidet die harten Enden ab und kocht die Spargel in wenig Wasser weich. Herausnehmen, abkühlen lassen. Dann ab in den Mixer zusammen mit Milch und einem Teil des Kochwassers. Pürieren, salzen (Kapernsalz?) Fertig!
Vichyssoise -- (keine Übersetzung)
Drei berühmte kalte Sommer-Suppen gibt es: Vichyssoise, Gazpacho & Tarator.
Hier die Crème Vichyssoise, vermutlich in New York erfunden. Hauptbestandteile sind Lauch bzw. junge Lauchzwiebeln und Kartoffeln. Eine fein gehackte kleine Zwiebel in Butter erhitzen aber nicht bräunen. Den geschnittenen Lauch oder die Lauchzwiebeln dazu geben und mit etwas Wasser köcheln. Zwei, drei Kartoffeln schälen und in dünnen Scheiben dazu geben. Eine halbe Stunde weiter mit mehr Wasser köcheln. Mit reichlich Gemüsebrühe-Pulver, Pfeffer und Muskat würzen. Dann pürieren, mit Sahne und Wasser oder Milch verlängern. Nochmal kurz aufkochen. Schnittlauch oder Petersilie anstreuen. Kühl stellen. Sehr angenehm!
Gazpacho -- Spanien: keine Übersetzung
5 - 7 reife Tomaten zusammen mit einem Teelöffel Salzkapern im Mixer pürieren. Die Hälfte einer halben Gurke und einer halben grünen (notfalls roten) Paprika zerschneiden und ebenfalls pürieren. Die jeweils andere Hälfte möglichst klein würfeln und zusammen mit ein, zwei Teelöffeln Semmelbröseln in die pürierte Suppe geben. Mit nicht wenig Essig, Pfeffer und Salz abschmecken. Durchmischen und kühl stellen. Mit grob geschnittenen Basilikumblättern bestreut servieren. Varianten: mit einem Faden Olivenöl obenauf. Manche Leute verlängern den Gazpacho mit Wasser. Andere servieren dazu Weissbrotwürfel zum eintunken!
Tarator -- Bulgarien: keine Übersetzung
Ein Becher Yoghurt, eine halbe Gurke und eine Handvoll Walnüsse bilden die Grundlage. Gurke schälen und klein-klein hacken. Walnüsse ebenfalls zerkleinern. Im Mixer Yoghurt, die Hälfte der Gurke, die Hälfte der Nüsse, eine Zehe Knoblauch, Kapernsalz, einen Schuss Olivenöl und Pfeffer mixen. In eine Schüssel geben, restliche Gurke dazu geben und mischen, restliche Nüsse und reichlich gehackten Dill oben aufstreuen. Eventuell noch einen Faden Öl darüber träufeln. Wie bei Gazpacho geben Amerikaner gerne Eiswürfel in den Tarator.
Minestra di castagne -- Kastaniensuppe (Toskana)
Im Mittelalter waren Kastanien ein Grundnahrungsmittel Italiens und blieben es in armen Gegenden wie im Tessin noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Daher gibt es die Kastaniensuppe in vielen regionalen Varianten, sogar mit Milch, Steinpilzen und Trüffeln. Hier meine toskanische Variante:
Man braucht geschälte Kastanien (einweichen, mit Teppichmesser kreuzweise einschneiden, rösten, schälen) oder getrocknete (preiswert aus Korea). Mit gehacktem Suppengrün und eingeweichten Hülsenfrüchten und Körnern (Linsen. Bohnen, Emmer, Dinkel usw.) und Lorbeerblatt setzt man eine Minestra auf und kocht die Kastanien mit. Auch Kartoffeln sind ein beliebter Bestandteil der Minestra. Es empfiehlt sich, die Kastanien mit den Hülsenfrüchten über Nacht einzuweichen.
Minestrone di verdure -- Gemüsesuppe
Angefangen von schlichtem Suppengrün bis zu einer Auswahl des Gemüseangebots -- der Fantasie der Zutaten sind keine Grenzen gesetzt. Suppengrün fein schneiden/hacken, mit etwas Olivenöl anbraten und gut durchmischen. Wenn sich erste braune Stellen zeigen mit Wasser ablöschen und köcheln. Mit Pfeffer, Salzkapern und Gemüsebrühe würzen. Ein wenig Rosmarin, eine kleingeschnittene Kartoffel und vielleicht ein, zwei Tomaten für die feine Säure schaden nicht. Hülsenfrüchte (z. B. Borlotti-Bohnen) sind stets willkommen. Wird oft mit Reibkäse serviert.
Soupe à l'oignon -- Zwiebelsuppe
Zwei bis drei Zwiebeln fein schneiden und mit reichlich Butter in einem Topf langsam schmoren, zeitweise zugedeckt, bis sie glasig und etwas bräunlich werden. Dann heisses Wasser ausreichend für zwei einzelne Suppenschalen zugeben und die Suppe mit reichlich Gemüsebrühe köcheln, Derweil Weissbrotscheiben toasten. Ofen auf 200 Grad anheizen. Suppenschalen mit den Brotscheiben bedecken. In jede Schale ein Eigelb gleiten lassen. Schalen mit Käse (Gouda, Cheddar usw.) überdecken und im heissen Ofen backen bis der Käse zerlaufen ist und bräunliche Stellen bekommt. Vor dem Essen etwas abkühlen lassen.