• Editor's picks
  • Die NGO African Parks verwaltet 23 Nationalparks in Afrika. Neokolonialismus?

Die NGO African Parks verwaltet 23 Nationalparks in Afrika. Neokolonialismus?

 
...sagt Olivier van Beemen in seinem Buch.  Vertreibung, Militarisierung, Privatisierung von Land... im Namen des Naturschutzes.

Innerhalb von zwei Jahrzehnten hat sich African Parks zur größten Naturschutzorganisation in Afrika entwickelt. Unterstützt von westlichen Staaten, Philanthropen und Prominenten verwaltet die NGO heute 23 Nationalparks in 13 afrikanischen Ländern mit einer Fläche von über 20 Millionen Hektar - das entspricht der Größe Großbritanniens.

Nach vier Jahren Recherche, sechs besuchten Ländern und fast 300 Interviews beleuchtet der Journalist Olivier van Beemen in seinem am 21. Februar erschienenen Buch Au nom de la nature (Verlag de l'Échiquier) die „neokolonialistischen Praktiken“ dieser mächtigen NGO.

Er enthüllt ein Naturschutzmodell, das auf Militarisierung, Landprivatisierung und einer von westlichen Eliten dominierten Regierungsführung beruht. Wir trafen ihn in Amsterdam (Niederlande). 

Reporterre - Was hat Sie dazu veranlasst, diese NGO zu untersuchen, die als Vorbild für den Naturschutz angepriesen wird?

Olivier van Beemen - Alles begann zufällig in Sambia.... Damals hatte ich noch nie von dieser NGO gehört. Schon bald entdeckte ich eine Organisation mit ungeahnter Macht.

Ihr Motto, „a business approach to conservation“, machte mich sofort neugierig. Je mehr ich las, desto mehr entdeckte ich eine undurchsichtige Verwaltung und eine Logik des Landgrabbings unter dem Deckmantel des Naturschutzes.

Was mir ebenfalls auffiel, war die wichtige Rolle, die einige große Geldgeber und internationale Institutionen bei der Expansion von African Parks spielten. Sie wird von Milliardären und westlichen Regierungen, darunter Frankreich und die Europäische Union, unterstützt.

Am schockierendsten war die Entdeckung von Fällen, in denen mutmaßliche Wilderer gefoltert wurden. Ein ehemaliger Umweltschützer erzählte mir, dass „es im Park keine Menschenrechte gibt“. Die Militarisierung des Naturschutzes unter African Parks ist so weit fortgeschritten, dass die lokale Bevölkerung als potenzielle Feinde behandelt wird. Einwohner, die Kleinwild jagen oder Holz für ihre Häuser sammeln, werden festgenommen und manchmal brutal zusammengeschlagen, genauso wie Elfenbeinhändler.

Reporterre

 

 

 

 

 

 

Print Email