Ungeordnete Gedanken an einem Tag im Juli

Großbritannien muss sich innerhalb von fünf Jahren auf einen Krieg mit Russland vorbereiten, indem es Bunker baut und in die Luftabwehr investiert, so die Warnung des ehemaligen Armeechefs, General Sir Patrick Sanders. (Telegraph)

Großbritannien solle sich auf einen Krieg vorbereiten, indem es dem Beispiel der nordischen und baltischen Staaten folgt, sagt Admiral Sir Tony Radakin. Der Chef des Verteidigungsstabs besteht darauf, dass das Vereinigte Königreich seine Verteidigung ausbauen solle, um sich auf künftige Konflikte im Hinblick auf die zivile Bereitschaft und die nationale Widerstandsfähigkeit vorzubereiten. (Independent)

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Russland hat Frankreich als seinen „Hauptgegner in Europa“ identifiziert, so der französische Generalstabschef. Frankreich sei Ziel von hybriden Aktionen, die Desinformation, Cyberangriffe oder Spionage beinhalten, argumentierte Thierry Burkhard auf einer Pressekonferenz am Freitag. Moskau hat Frankreich als „seinen Hauptgegner in Europa“ identifiziert, erklärte der französische Generalstabschef Thierry Burkhard am Freitag, den 11. Juli, und begründete dies unter anderem mit der Unterstützung von Paris für die von Russland überfallene Ukraine. „Es ist [Wladimir] Putin, der das gesagt hat“, betonte General Burkhard bei einer Pressekonferenz, einer seltenen Übung für einen Generalstabschef. „Das bedeutet nicht, dass er sich nicht um andere Länder kümmert, es bedeutet nicht, dass er sich nur um uns kümmert“, durch hybride Aktionen, fügte er hinzu.(FRANCE24)

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Grossbritannien und Frankreich befürchten einen russischen Angriff nach Ende des Ukrainekriegs, wie die höchsten Militärführer ihren jeweiligen Völkern klarmachen, damit niemand sich hinterher beschweren kann, er/sie sei nicht rechtzeitig vor der Gefahr gewarnt worden.

Und Deutschland? Die Deutschen schweben auf Wolke 17, im friedlichen Sommerglück mit Badehose und Gartengrill. Natürlich sagt ihnen die Regierung, man müsse ein bisschen aufrüsten, der Ukraine helfen. Andere meinen, man solle lieber mit den Russen reden anstatt nicht vorhandenes Geld für Aufrüstung und Ukraine zu verplempern.

Ja, es gibt auch deutsche Warner;

„Russlands Streitkräfte bereiten sich auf eine Auseinandersetzung mit der Nato vor“

Der oberste Soldat des Heeres, Alfons Mais, warnt vor einem Paradigmenwechsel der russischen Aggression. Und erklärt, worauf es jetzt ankommt. (WirtschaftsWoche)

Oder:

Russlands hybride Angriffe auf Deutschland nehmen täglich zu, warnt Generalmajor Andreas Henne. Wie er die Verteidigung organisieren will und was er noch dringend braucht, erklärt der Kommandeur der neuen Heimatschutzdivision. (MSN)

Oder:

„Deutliche Bedrohung“: Deutschlands oberster Soldat Carsten Breuer warnt vor Russlands rasanter personeller und materieller Aufrüstung. Putins Ziel sei, die Nato zu „zerstören“. Der Generalinspekteur setzt 2029 als „Zielmarke“ für die eigene Aufrüstung – und setzt dabei auch auf die USA. (Tagesspiegel)

Ja, es gibt deutsche Warner. Einziges Problem: es hört ihnen niemand zu. Auf Wolke 17 wollen die Deutschen nicht gestört werden. Ihr Frieden ist innerlich und unerschütterlich.

Dabei rüttelt sogar das Volksbildungswerk BILD gelegentlich am deutschen Sommertraum::

Ein britischer Sicherheitsexperte schlägt Alarm: Europa könnte in zwei Jahren im Krieg stehen. .

▶︎ Ein Krieg mit Russland – nicht irgendwann, sondern 2027. Was nach einem düsteren Gedankenspiel klingt, beschreibt Ed Arnold als reale Gefahr. Der Sicherheitsexperte des renommierten Royal United Services Institute (RUSI) sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Nato-Staaten könnten 2027 in einen direkten militärischen Konflikt mit Moskau geraten. (FR)

Wie gemütlich Deutschland die Sicherheitslage angeht, bezeugt ein Text der Bundeszentrale für Politische Bildung:

Ein gut aufgestelltes Militär würden auch viele Pazifist:innen nicht kategorisch ablehnen. Dass Investitionen ins Gesundheitswesen, in Bildung und Klimaschutzmaßnahmen hintangestellt werden, aber schon. Darüber, wie das Geld der Bürger:innen verwendet wird, sollte darum nicht nur unter Sicherheitsexpert:innen, sondern in der breiten Öffentlichkeit debattiert werden. Ein Aufrüstungsautomatismus ist keine adäquate Reaktion auf die zahlreichen Krisen unserer Zeit – von Pandemie bis Klimawandel. Denn die können nur zu einem sehr kleinen Teil durch militärische Mittel gelöst werden. Darum sollten wir über Aufrüstung weiterhin leidenschaftlich streiten.

  Kommentar überflüssig.

--ed

 

Russlands Problem mit „Made in China“ - Mikrochips
Ana L.-Brown über die Schwachstellen in russischen Waffensystemen durch chinesische Mikroelektronik

Handelsübliche Off-The-Shelf (COTS)-Komponenten sind leicht erhältliche Hardware- oder Softwareprodukte, die für den allgemeinen kommerziellen Gebrauch und nicht für spezielle Anwendungen im Militär oder in der Luft- und Raumfahrt entwickelt wurden. COTS-Teile bieten zwar Kosteneffizienz und eine einfache Beschaffung, sind aber in der Regel nicht so robust, sicher und zuverlässig, wie es für einsatzkritische Verteidigungssysteme erforderlich ist. Ihre Verwendung birgt potenzielle Schwachstellen, insbesondere wenn sie von ausländischen Anbietern stammen, da sie anfällig für Manipulationen oder versteckte Hintertüren sein können.

In schnelllebigen oder ressourcenbeschränkten Konflikten, wie dem derzeitigen Krieg in der Ukraine, hat die Abhängigkeit von COTS aufgrund des begrenzten Zugangs zu Spezialkomponenten zugenommen.

Das nachstehende Diagramm zeigt eine Bewertung von 35 russischen Militär- und Dual-Use-Plattformen, die in China hergestellte COTS-Mikroelektronik enthalten. Davon wurden 45,7 % als möglicherweise anfällig für Fernzugriff eingestuft, was auf eine mögliche Gefährdung durch unsichere Firmware, kompromittierte Hardware oder ausnutzbare Kommunikationsprotokolle hindeutet. Bei weiteren 22,9 % wurde bestätigt, dass sie Komponenten enthielten, die zuvor als aus der Ferne zugänglich oder gefährdet eingestuft worden waren. Im Gegensatz dazu wurden nur 2,9 % als wahrscheinlich nicht angreifbar eingestuft, während 28,6 % aufgrund unzureichender technischer Daten nicht klassifiziert wurden. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein erheblicher Teil der russischen Systeme Cyberrisiken in sich birgt, weil sie auf ungeprüfte oder aus dem Ausland stammende Elektronik angewiesen sind.

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Russische Technologieabhängigkeit

Der Krieg in der Ukraine hat die technologischen Schwächen Russlands nicht verursacht - er hat sie nur offengelegt und vertieft. Schon lange vor der Invasion kämpfte Russland mit chronisch unzureichenden Investitionen in Forschung und Entwicklung, gescheiterten Ambitionen im Bereich der Nanotechnologie und einer zunehmenden Abhängigkeit von China. Die westlichen Sanktionen und der Abbruch der Beziehungen zu europäischen Lieferanten haben diese Abhängigkeit nur noch verstärkt.

Riddle

 

 

After examining the wreckage from downed Russian fighter aircraft, a report by an investigative NGO suggests that the Kremlin is still using foreign-sourced electronics for its military aviation, despite Western sanctions.

 

Where do the components come from?

The IPHR research was able to trace the origin of 1,115 out of 1,119 recovered foreign electronic components from the aircraft.

The identified parts came from 141 companies across the globe – the majority based in the US, with others located in Germany, Japan, Taiwan, and South Korea.

“The list of key manufacturers includes leading microelectronics producers, such as Analog Devices, Texas Instruments, Murata, Maxim, OnSemi, Intel, and Vicor,” it says.

The 221 foreign components found in Su-34s came from 59 companies in eight countries, mainly from the US, followed by Japan, the EU, then Switzerland, Taiwan, and South Korea.

 
 
Bye, bye NASA! 

Politico reported that over 2,100 senior NASA officials are set to leave after a push by higher-ups. Those exiting include many in the agency’s human space flight division. And those departures are likely just the beginning. Trump’s 2026 budget proposal includes slashing NASA’s budget by 25% and cutting another 5,000 employees. 

Far from the golden age of space exploration he (Trump) promised in January, experts now worry that Trump’s funding and staff cuts could cede American space leadership to a rising China. The risk is so great that every living former NASA administrator joined forces to warn that the new budget could permanently hobble the nation’s space program. 

Trump’s actions, both proposed and enacted, are helping to hollow out NASA by boosting brain drain, slashing budgets, and saddling the agency with interim leaders who care more about battling “wokeness” than they do about scientific research and space exploration. 

Daily Kos

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