Die Regierungsbildung in Deutschland ist diesmal schwierig. Die Wähler haben den Politikern durch den Rechtsruck einen eindeutigen Auftrag gegeben: sie wünschen eine Mitte-Rechts-Koalition von CDU/CSU, AfD und FDP. Die Politiker der bürgerlichen Parteien sträuben sich: sie verabscheuen jegliche Koalition mit den Rechts- und Linksextremen AfD und Linke. Das ist verständlich und legitim, zumal nicht sicher ist, ob die AfD überhaupt koalitionsbereit wäre.
Eine Regierungsbeteiligung der AfD wäre in der Tat schwer vorstellbar. Ihr Führungspersonal mit seinen antisemitischen Reflexen und Reichsbürger-ähnlichen Flausen mit dem Innen- oder Aussenressort plus Vizekanzlerposition zu betrauen, fordert einen starken Magen.
Wer denkt, dass sich die bürgerlichen Politiker angesichts dieser Alternative in Harmonie und Kompromissbereitschaft üben würden, irrt. Es zeigt sich, dass der Leim, der diese angedachte Jamaika-Koalition zusammen halten soll, nicht die Sorge um die Zukunft Deutschlands sein würde, sondern lediglich die Abwehr der Rechtsextremen. Nicht ein gemeinsames Streben eint die potentiellen Koalitionäre, sondern ein gemeinsamer Feind. Ein schwacher Klebstoff: es fällt nicht schwer, einer Jamaika-Koalition -- so sie zustande kommt -- ein kurzes Leben zu prophezeien.
Angesichts der Flucht der SPD in die Opposition aus Furcht vor einer weiteren, zermürbenden GroKo bleibt nur die Alternative erneuter Wahlen, falls sich die Jamaika-Parteien nicht einigen können. CDU-Chefin Angela Merkel warnt zurecht vor Wahl-Spekulationen: wer weiss, wie die Wähler auf das Trauerspiel gescheiterter Koalitionsgespräche reagieren werden. Vielleicht würde sich das Wahlergebnis nicht wesentlich von dem vorigen unterscheiden. Vielleicht würden die Wähler den Ball zurück in das Feld der bürgerlichen Parteien werfen; vielleicht aber würden sie die AfD weiter stärken und dadurch Verhandlungen über eine Mitte-Rechts-Koalition erzwingen und Deutschland in schwere innere und äussere Konflikte stürzen.
Das Ergebnis der letzten Wahl hat gezeigt, dass viele Wähler enttäuscht und gereizt sind. Die Unfähigkeit der Politiker und Beamten, die Masseneinwanderung zu managen und die Bürger – vor allem die Frauen – einigermassen zu schützen, hat die Identifikation der Wähler mit ihrem Staat beschädigt. Ob sich daran seit der letzten Wahl viel geändert hat, ist fraglich.
Heinrich von Loesch
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Neapel, vor allem der Stadtteil Scampia, geniessen seit Roberto Savianos Buch und Film “Gomorra” den fragwürdigen Ruf, Italiens kriminellste Metropole zu sein. Vor allem die stolzen Römer rümpfen gerne die Nase über ihre nur 200 Kilometer südlicher lebenden Nachbarn.
Vielleicht sollten sie vorsichtig sein, denn in jüngster Zeit häufen sich Nachrichten aus Rom und seinem Umland, die der Ewigen Stadt nicht zur Zierde gereichen. Es fing an mit der Aufdeckung einer Bande in Nadelstreifen, die als Mafia Capitale die Stadtverwaltung jahrelang regelrecht ausgeplündert hat, während wichtige Politiker wegschauten. Ein Buch und ein Film namens Suburra, nach dem ehemaligen Gladiatorenviertel hinter dem Kolosseum benannt, thematisierten die Rolle einer Bande mit Bezug auf das Kapitol, den Sitz der Stadtverwaltung, den Vatikan und die Mafia.
Während die Chefs der Mafia Capitale (die übrigens nicht als eine echte Mafia, sondern nur als eine Bande gilt) im Gefängnis sitzen, operieren andere Banden ungeniert weiter. Als echte Mafia wurde kürzlich eine Sinti-Gruppe charakterisiert, die sich die Sozialwohnungen in Roms Hafenstadt Ostia unter den Nagel gerissen hat und lukrativ vermietet. Der Clan Spada übernahm die Herrschaft in Ostia, nachdem ein vorheriger Clan, die Fasciani, ausgehoben wurde und ein weiterer Clan, die Baficchio-Galleoni, an Macht einbüsste.
Der Trick ist ganz einfach: die rechtmässigen Bewohner der Sozialwohnungen werden so lange unter Druck gesetzt und bedroht, bis sie freiwillig ausziehen und es den Spada damit ermöglichen, ihre Freunde und Klienten mit Hilfe bestochener oder erpresster Beamter unterzubringen. Wer dem Druck zu lange widersteht, dem wird auch schon mal ins Bein geschossen – gambizzare –, wie die uralte Mafia-Methode heisst. Zwischen 2011 und 2015 soll der Clan 40 Sozialwohnungen durch Einschüchterung erlangt haben, wie das Tribunal von Rom in einem Urteil feststellte. Übrigens ist es nicht unwichtig, ob ein Clan als Bande oder als Mafia eingestuft wird: im letzteren Fall können weitaus härtere Strafen verhängt werden.
Nicht nur in Ostia beherrscht die Kriminalität eine ganze Siedlung: Corviale heisst das angeblich längste Gebäude Europas, ein einen Kilometer langer neunstöckiger Sozialbau, der einst als Mustersiedlung gedacht war, aber durch eine Serie von Missgeschicken der Kriminalität anheim fiel. 1280 Wohnungen für 7000 Personen. In einer Nacht 1982 besetzten 700 Personen kollektiv ein Stockwerk des Monstergebäudes und zahlen seither weder Miete noch Gebühren. Vier Fünftel der Bewohner von Corviale – darunter viele Ausländer und gesuchte Vorbestrafte -- leben illegal im Gebäude, zapfen die Stromleitungen an und lassen sich von neofaschistischen Kriminellen vor dem Staat schützen. Im Austausch müssen sie den Drogenhändlern Verteilerdienste leisten. Ein Boss, Er Palletta genannt, bestimmt alles und handelt nicht nur mit Drogen, sondern auch mit Wohnungen wie in Ostia. Laut Römer Zeitungen “verkaufte”er kürzlich eine Sozialwohnung an ein Ausländerpaar für 20.000 Euro plus Drogenverteildienste.
In Primavalle, einem anderen Gebiet der römer Peripherie, befehden sich zwei verfeindete Roma-Lager. Im einen Lager verbrennen sie alte Haushaltsgeräte, um daraus Kupfer zu gewinnen und zerlegen gestohlene Autos für Ersatzteile und den Export nach Osteuropa. Von dem anderen Lager wird behauptet, es sei auf Diebstähle von Gepäck in Autobussen am Vatikan spezialisiert. Mitunter soll auch ein ganzer Autobus gestohlen worden sein, um bequemer ans Gepäck zu gelangen. Doch bewaffnete Raubüberfälle, Taschendiebstähle und unerlaubter Handel auf Gehwegen gehören auch zum Repertoire.
Im Fortino Bastogi 1, einem geschwungenen, 16-stöckigen Gebäude von Primavalle, das früher als Residenz diente, wohnen hauptsächlich Kriminelle und Ausländer. Polizisten wagen sich nicht in den Bereich, denn die auf der Strasse spielenden kleinen Kinder rufen Alarm, wenn sich ein unbekanntes Fahrzeug nähert. Traut sich ein Polizeiauto in den Innenhof, so hagelt es aus den Fenstern nicht nur Mülltüten, sondern auch Toiletten, Waschbecken und andere Gegenstände. Im Nu ist das Fahrzeug demoliert.
Was in Frankreichs Grosstädten die banlieue ist, sind in Rom die notleidenden periferie. Rom ist ein Moloch: riesig und unübersichtlich, der Malavita und Illegale magisch anzieht. In Rom kann man sich unter Gleichgesinnten verstecken. Man findet für wenig Geld eine Unterkunft, allerdings verkommen und niedrigsten Standards, und die Kriminellen brauchen immer Arbeitskräfte, die fleissig sind, keine Fragen stellen und kein Risiko scheuen. Die Unterwelt sorgt für ihre Leute besser als der Staat, heisst es.
Benedikt Brenner
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Dies ist Ernesto (sein echter Name, kein Scherz), etwa 10 Jahre alt, aus einem städtischen Tierheim in Rom stammend. Nichts an ihm ist ungewöhnlich ausser dem Umstand, dass er zur Erprobung einer neuen App namens Interpret ausgewählt wurde, die nicht nur menschliche Sprachen beherrscht.
Chienois ist eine Hundesprache, die von dem Franzosen Michel Marchand entziffert wurde. Nicht eigentlich entziffert. sondern mit Hilfe von Kamera und Mikrofon eingefangen: Dr. Marchand beobachtete über lange Zeit die Geräusche, Bewegungen und Mimiken von Hunden in Relation zu ihren mutmasslichen Wünschen, Absichten und Gemütsstimmungen. Daraus entwickelte er einen Algorithmus der, auf jeden beliebigen Hund angewendet, ein grobes Verhaltens- und Stimmungsbild des Tieres verrät und auf das Smartphone sendet.
“Dadurch, dass der Algorithmus nach dem Vorbild von Google Translate und ähnlichen Apps einfache Zusammenhänge in Sprache ausdrücken kann”, erklärt Dr. Marchand, “erlaubt die neue Software Interpret das Verständnis von Chienois in beliebig vielen Sprachen: in Deutsch wie in Urdu und Mongolisch.”
Es erfordert natürlich erheblichen Aufwand, Ernesto eingehend zu beobachten. Am Anfang sind die Ergebnisse eher enttäuschend: Einfache Aussagen wie “Frauchen, ich bin hungrig” versteht man auch ohne Smartphone und App.
“Das ist am Anfang immer so”, sagt Marchand. “Deswegen habe ich in die verbesserte Version vonInterpretAI eingebaut, künstliche Intelligenz. Die erlaubt es der App zu lernen, alle Reaktionen des Hundes zu speichern und zu bewerten. Im Laufe von ein, zwei Jahren kennt die App den Hund so genau, dass sie seine Gedanken immer subtiler erfassen und ausdrücken kann.”
In der Tat überrascht uns Ernesto durch seine Ausdrucksfähigkeit und die Genauigkeit seiner Beobachtungen. Wir selbst sind aber in unserer Mitteilungsfähigkeit beschränkt: wir verstehen zwar sein Chienois trotz der von Google Translate gewohnten Missverständnisse, können aber nicht unser Deutsch in Chienois übersetzen. Daher bleibt der Dialog einseitig und mühsam.
Immerhin können wir uns Ernestos Lebensgeschichte zusammen reimen: er entstammt einer Dynastie von Hütehunden vermutlich in den Karpaten und wurde als Welpe von rumänischen Händlern auf einem Flohmarkt in Rom für geschätzte 20 Euro an eine Familie mit Kind verkauft. Irgendwann packte die Familie Koffer für eine Reise und setzte Ernesto an einer Landstrasse ausserhalb Roms aus. Dort lebte er einige Zeit freischaffend, bevor ihn ein Hundefänger im Lastwagen in das Hundeheim brachte, wo er geimpft, entwurmt und Ernesto genannt wurde. Da blieb er dann acht Jahre, bevor wir ihn adoptierten und nach Deutschland brachten.
Er findet Deutschland gut weil es kühler ist als Rom. Aber manchmal, wenn er italienisch sprechen hört, freut er sich und hat Heimweh nach dem Hundeheim und den 2000 anderen Hunden, die von der Gemeinde Rom betreut werden.
Isabella Gattara
Update
"Scientists have developed an algorithm to monitor the underwater chatter of dolphins with the help of machine learning."
Update II
A study has found “strong evidence” that dogs use gestures to communicate with humans. Researchers from the University of Salford carried out the study in an attempt to work out what dogs were saying – if anything – when they performed certain gestures and humans.They concluded that there were in fact 19 different gestures that dogs used to communicate with us.
Italien erlebt wieder einmal einen demografischen Schock: zwischen 2012 und 2016, also in nur vier Jahren, ist die Zahl der Geburten um 10 Prozent gesunken, wie das Statistikamt ISTAT in seinem Jahresbericht mitteilt.
Füllen die Einwanderer des italienische Geburtenloch? Mitnichten. In Fällen, in denen beide Eltern Ausländer sind, fällt der Rückgang noch drastischer aus, nämlich um 15 Prozent.
Lange ist es her, dass die Österreicher ihre italienischen Nachbarn (und Untertanen) ob ihrer Fruchtbarkeit Katzelmacher nannten.
Während in Deutschland Babies offenbar wieder Mode werden, entsorgen junge Italienerinnen ihre ererbten Wiegen und legen sich lieber einen Hund zu. Schon gibt es 33 Millionen Hunde im belpaese, einen für jeden zweiten Italiener. Die meisten dieser Hunde leben als Kindersatz und Kindergespiele in Familien: Einzelpersonen bevorzugen Katzen.
Es ist offenkundig, dass die sechzig Millionen Haustiere (Hunde & Katzen) nicht nur das sentimentale Konto ihrer Eigentümer füllen, sondern auch viel Freizeit beanspruchen. Während die Eigentümer mehr und mehr dem Trend zur vegetarischen Ernährung folgen, sorgen die Millionen fleischfressender Vierbeiner für den Ausgleich.
Wirtschaftlich gesehen sind Hunde natürlich viel billiger als Kinder. Man darf daher die chronische Krise durchaus als Grund für den Rückgang der Geburtenziffern ansehen. Landesweit werden Kindergärten und Kinderheime aus Mangel an Nachfrage geschlossen und auch zu Migrantenunterkünften umgewidmet, nicht immer zu Freude der Einheimischen. Dafür gibt es jedoch rege Nachfrage nach Hundespielplätzen.
Benedikt Brenner
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Aufregung in Deutschland: eine rechtsradikale Partei im Bundestag. Die AfD eine neue Volkspartei? Sind so viele Deutsche über Nacht zu NS-Nostalgikern und Antisemiten geworden?
Mitnichten. Viele haben die Rechtsausleger nicht wegen, sondern trotz ihrer giftigen Sprüche gewählt. Manches erinnert an den ehemals kometenhaften Aufstieg der Piraten-Partei bis 2012, die sich danach zerlegte, abstürzte und im Nichts verschwand. Auch damals waren die Piraten nur ein Fanal der Protestierer: schnell gewählt, schnell vergessen.
2017 war wieder eine Protestwahl. Da alle bürgerlichen Parteien sich als HiWis in einer Merkel-Koalition anboten, blieben Protestwählern nur drei Möglichkeiten: AfD wählen, Linke wählen oder garnicht wählen. Es hatte sich herumgesprochen, dass eine nicht abgegebene Stimme ein Stimme für Merkel sei. Also eilte das seiner demokratischen Pflicht bewusste Volk der Protestierer in grosser Zahl zu den Urnen. Linke wählen? Brr! Also blieb nur die AfD als Möglichkeit, Protest auszusprechen.
Protest wogegen? Gegen nochmal vier Jahre Merkel. Gegen noch mehr unkontrollierte Einwanderung: Hunderttausende, von denen der Staat nicht weiss, wer sie sind, wo sie sind, was man mit ihnen machen soll.
Köln-Silvester, Anis Amri und viele andere traurige Fälle haben den Deutschen gezeigt, dass ihr Staat den Gefahren der Einwanderung hilflos, konfus und unfähig ausgesetzt ist – jener Einwanderung, der Angela Merkel eigenmächtig Tür und Tor geöffnet hat.
Noch mehr solche Einwanderung? Noch mehr staatliche Fehlleistungen? Nein danke, sagten die Protestierer. Die Krise ist ebenso wie eine Merkel- auch eine Staatskrise. Das Heer der mit Steuer-Euros gemästeten Beamten versteht die Probleme nicht; wendet die Vorschriften, falls vorhanden, falsch oder garnicht an. Angst vor dem Verdacht des Rassismus und der Diskriminierung lähmen Legislative und Exekutive: viele Bürger rächen sich, indem sie eine klar rassistische Randpartei ins Zentrum wählen. Sie tun das nicht, weil sie plötzlich Rassisten geworden wären. Sie tun es auch nicht aus Daffke, um Merkel eins auszuwischen. Sie tun es, um Schlimmeres zu verhindern: weitere Kölns, weitere Anis Amris.
Das ist ebenso legitim wie aussichtslos. Zwar wird die Existenz der AfD in den Parlamenten die bürgerlichen Parteien zwingen, einen Teil ihres Phlegmas abzustreifen und die Einwanderungskontrolle zweckgerechter zu gestalten mit dem Ziel, mehr Schlawiner aus dem Land zu befördern und weniger von ihnen hereinkommen zu lassen.
Die Proteste der diversen religiösen Zentralräte gegen den angeblichen Rassismus der AfD-Wähler sind nur teilweise berechtigt: die antisemitischen Sprüche einiger, möglicherweise kurzlebiger, AfD-Schranzen reflektieren keinen Gesinnungswandel des Elektorats. Die Islamophobie der AfD bedeutet keine Änderung in der traditionell guten Einstellung der Deutschen zu “ihren” Türken. Wenn es dabei in letzter Zeit kriselt, dann ist daran kein aufflammender Rassismus schuld, sondern ein autokratischer Politiker in Ankara, der Deutschland zu seinen Feinden erkoren hat, von der türkischen Gemeinde in Deutschland aber glühend verehrt wird.
Dennoch zeigt die Wahl, dass es – unabhängig von den Türken – Probleme im Verhältnis zwischen Deutschen und einwandernden Moslems gibt. Wie Wahlanalysen zeigen, hat nur ein sehr geringer Teil der Akademiker AfD gewählt. Die Leute mit der hohen Bildungsstufe sind sich bewusst, dass Einwanderung unausweichlich ist, dass Deutschland ein Multi-Kulti-Land wird, dass Leute unterschiedlichster Farbe und Religion deutsche Personalausweise haben werden. Ein klassisches Einwanderungsland eben.
Diese Erkenntnis der Gebildeten ist in den niedrigeren Bildungsstufen noch nicht angekommen. Hier versteht man Deutschland noch als deutsches Land alten Stils und wundert sich über die neuen Farben und Stile, die sich vor allem innerorts zeigen. Doch das eigentliche Problem der weniger Gebildeten ist die stille Drohung, die seit Köln und seinen Vorläufern und Nachfolgern von der sichtbaren Existenz der Männer mit den schwarzen Vollbärten und ihren Damen in unterschiedlichen Formen der Verkleidung ausgeht. Das Problem wird nicht geringer, wenn Einwanderer und Konvertiten ihre Ethnizität und Religiosität auch noch demontrativ zeigen, um sich von der Umwelt abzusetzen – klassisches Immigranten-Verhalten, wie es beispielsweise die Deutschen in "Neuyork" und "Pennsylvanien" generationenlang zeigten.
Dass feindliche Gefühle gegen Einwanderer und entsprechende AfD-Wahlerfolge vor allem in solchen Bundesländern auftreten, die nur wenige Einwanderer aufweisen, mag mit ihrer geografischen Lage zu tun haben. Vielleicht büssen Migranten aus Nahost und Afrika für die osteuropäischen Diebesbanden, die Ostdeutschland seit Jahren verunsichern. In Bayern wurde die AfD zweitstärkste Partei vor allem in Landkreisen, die der nahe an der österreichischen Grenze liegen, an der die Balkanroute endet.
Allen, die der AfD-Erfolg aufgescheucht hat, sei gesagt: die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, dass nach vier Jahren der Spuk vorbei sein wird. Die Deutschen bleiben Demokraten. Sie werden wieder bürgerlich wählen, sobald Merkel ausgestanden ist und der Staat soweit ertüchtigt wurde, dass er die Migration ohne Krise zu steuern fähig ist.