Wahlen stehen an in Frankreich, Deutschland und den Niederlanden. Wahlen, die möglicherweise über die Zukunft der Europäischen Union entscheiden. Entsprechend gross ist die Nervosität. Seit der Brexit-Abstimmung in Grossbritannien und den Wahlen in den USA geht die Furcht vor Manipulation um. Die fatale Rolle der Boulevard-Medien im Brexit-Wahlkampf und die unklare Rolle Russlands in der amerikanischen Wahl geben zu denken.

   Mehrere Mächte haben ein Interesse daran, die EU zu zerlegen, indem sie die EU-kritischen Parteien unterstützen. Brexit-Britannien, Putin-Russland, Trump-Amerika und die Erdogan-Türkei sind der EU feindlich gesonnen.  Polen, Tschechien und Ungarn wollen die EU im Sinne ihrer Rechtsparteien ändern. Eine Phalanx von Gegnern der bisherigen Union. Alle hätten ein Motiv, die anstehenden Wahlen negativ zu beeinflussen. Aber könnten sie es auch?

   Es gab immer schon Mittel, Wahlen zu manipulieren. False Flag operations, Streuung von Gerüchten, honey trap -Kompromittierung von Politikern sind beliebte Verfahren. Doch seit der umfassenden Rolle des Internets und dem Auftauchen der sozialen Medien hat sich das Instrumentarium der Manipulation dramatisch erweitert. Ein wachsender Teil der Bevölkerung ist von den traditionellen Medien – Fernsehen und Presse -- abgesprungen und bezieht seine politischen Ideen aus dem Internet. Das ermöglicht es Manipulatoren, direkt zum Bürger zu sprechen ohne durch das Filter der Journalisten gehemmt zu werden. Der Bürger verfügt aber in aller Regel nicht über das Fachwissen der Journalisten . Er ist daher weniger misstrauisch und leichter beeinflussbar.

   Wie gut sich öffentliche Meinung steuern lässt, zeigte sich erstmals beim Streit um die Falklandinseln. Seit Jahrzehnten beansprucht Argentinien die britischen Inseln im Südatlantik. Einen kleinen Krieg in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts gewann das Vereinigte Königreich. In den ersten Jahren des neuen Jahrhunderts machte Argentinien erneut seine Ansprüche geltend. Um einen neuen, kostspieligen Krieg zu vermeiden, erhielt der britische Geheimdienst GCHQ die Aufgabe, die argentinische und lateinamerikanische Öffentlichkeit umzupolen von Anspruch auf Verzicht.

   Wie es der auf schmutzige Tricks spezialisierten GCHQ-Abteilung Joint Threat Research and Intelligence Group (JTRIG) gelang, die Argentinier dahingehend zu beeinflussen, wurde durch Material über die Operation Quito dokumentiert, das Edward Snowden veröffentlichen liess. Wer Lust hatte, die dirty tricks zu erlernen, fand in diesen Dokumenten Grundlagen für seine Ausbildung. Man kann sicher sein, dass das Material in Russland aufmerksam gelesen wurde.

   In den Folgejahren erzielten die Geheimdienste enorme Fortschritte in Überwachung, Auswertung und Operationen. Weltweit führend ist ein Verbund, Five Eyes genannt, in dem die Geheimdienste der USA, Kanadas, Grossbritanniens, Australiens und Neuseelands so eng zusammenarbeiten, dass sie praktisch wie eine einzige Organisation auftreten können. Sogar die Verzehrcoupons in manchen Kantinen ihrer Zentralen seien, wie es heisst, gegenseitig gültig.

   Die Macht der Five Eyes ist, soweit man ihre Aktivitäten überhaupt kennt, eindrucksvoll. Sie überwachen die Internet-Kabel nicht nur zwischen England und Irland, sondern wohl auch vor Neuseeland und im Mittelmeer. Durch Überwachung des grossen Providers Belgacom kontolliert GCHQ den Email-und Telefonverkehr des Europäischen Parlaments, der EU-Kommission und des Rats. Als eine Anti-Spionage-Spezialfirma in den Rechnern der Belgacom Trojaner des GCHQ fand, sie identifizierte und anbot, sie zu beseitigen, wurde sie ausgebremst. Offenbar auf politischen Druck hin blieben wohl einige der Spionage-Viren an ihrem Platz.

   Schon im Falle Argentiniens arbeiteten die Sozialen Medien und die Suchmaschinen eng mit GCHQ zusammen. Das dürfte weiterhin der Fall sein. Grossbritannien hat söben ein neues Internet-Überwachungsgesetz erlassen, das die nahezu vollständige Überwachung aller Bürger und Firmen gestattet. Das Gesetz kann so verstanden werden, dass es GCHQ und damit die Five Eyes geradezu ermuntert, ihr volles Instrumentarium gegen die Bürger – denen das im Königreich offenbar egal ist – einzusetzen.

   Wenn man die internationale Spionage-Szene betrachtet, so gibt es zwei Kreise: den inneren Kreis bilden die angelsächsischen Five Eyes zusammen mit den ebenfalls angelsächsischen Browsern , Suchmaschinen und Sozialen Medien; den äusseren Kreis bilden alle anderen Spionagedienste, darunter die Russlands und Chinas.

   Dass Russlands Hacker so folgenreich in den US-Wahlkampf eingreifen konnten, war vermutlich nur möglich, weil die Five Eyes stille hielten. Entweder sie waren sich so sicher, dass Hillary Clinton gewinnen würde oder es gibt ein ungeschriebenes Gesetz, dass die Five Eyes sich nicht in Wahlkämpfe in ihren eigenen fünf anglophonen Ländern einmischen dürfen. Wie auch immer, es gab eine Nische und die Russen füllten sie aus. Ob die Five Eyes in der Brexit-Abstimmung neutral oder untätig blieben, weiss man bislang nicht. Auch in diesem Fall könnten entweder das ungeschriebene Gesetz oder übermässige Zuversicht in die Siegeschancen des Remain-Lagers eine Rolle gespielt haben.

   Was die Wahlkämpfe in der EU anlangt, ist die Zukunft völlig offen. Wenn Europa Glück hat, halten sich die Five Eyes zurück und sind Russland, China und andere Geheimdienste zu schwach, um wirklich Einfluss auszuüben*). Sollten die Five Eyes jedoch mit voller Kraft in die Arena steigen – was Donald Trump und Theresa May sicherlich nicht verhindern würden – dann ist alles möglich. Politiker wie Schulz, Merkel oder Macron zu demontieren, wäre für die Five Eyes kein Ding der Unmöglichkeit. Mit Heerscharen von fake news streuenden Trolls und Bots, mit dem Zugriff auf alle E-Korrespondenz, alle Telefonate, Papiere, Pläne selbst die Privatsphäre der Politiker und Entscheidungsträger sind die Five Eyes ebenso mächtig wie unsichtbar. Wer weiss, ob die befreundeten Geheimdienste der EU-Staaten den Five Eyes bei ihrer Arbeit nicht noch helfen würden.

   Nach den US-Wahlen fragten sich manche Beobachter, ob in Zeiten von der Macht von Big Data und schrankenloser Cyberspionage Wahlen als Grundlage der Demokratie überhaupt noch funktionieren können. Vielleicht wird man nach den kommenden Wahlen in der EU mehr zu diesem Thema wissen. 

John Wantock

 

 

*)   Chris Bryant, der ehemalige Europa-Minister Grossbritanniens, sieht das anders. Er sagt,  es gäbe jetzt "klare Beweise für direkte, korrumpierende russische Einflussnahmen in französischen, deutschen und amerikanischen Wahlen und, wie ich fürchte, auch in unserem Land."

"Viele glauben, dass einige der Entscheidungen auf höchster Ebene über die Sicherheit im Vereinigten Königreich, Deutschland, Frankreich und den USA durch russische Infiltration verfälscht wurden."

Emmanuel Macron beschuldigt Russland und seine staatlichen Medien,  sich in die französische Präsidentenwahl durch hacken und fake news einzumischen. 

 

 

Update

Zeitungen berichten über die Empörung in Frankreich ob des Niveaus der Einmischung russischer Hacker in den Wahlkampf, speziell gegen den sozialdemokratischen Kandidaten Macron. Man vermutet Störungen zugunsten der rechtsgerichteten Bewerber Fillon und Le Pen. Wie immer lässt sich Russlands Rolle nicht beweisen. Es könnten natürlich auch andere Akteure am Werk sein, die sich "russisch" tarnen, und die man nicht gerne verdächtigen will. 

 

   

   Seit seinem Amtsantritt beschäftigt Donald Trump Amerika und die Welt mit Dekreten, die die Einreise der Bewohner von sieben überwiegend moslemischen Ländern verhindern sollen. Das erste Dekret wurde von Gerichten in zwei Instanzen ausser Vollzug gesetzt; ein zweites, etwas entschärftes Dekret wird derzeit innerhalb der Regierung auf seine Verfassungs-Verträglichkeit geprüft. Kritiker monieren, dass von den sieben Ländern keine Gefahr für die USA ausgehe. Dieses Argument ist richtig und falsch zugleich.

   Richtig ist, dass bislang kein Terrorakt in den USA von einem Bürger dieser Länder verübt wurde. Falsch ist an diesem Argument, dass beispielsweise Somalis, Jemeniten und Sudanesen in salafistischen Terrorzirkeln aktiv sind, und niemand garantieren kann, dass sie weiterhin auf Aktivitäten in den USA verzichten werden.

   Doch die Diskussion über diese Frage ist Spiegelfechterei, denn Trump geht es – nach allem, was wir bislang wissen – garnicht um die Terrorbekämpfung, die er so lauthals verkündet. Im Gegenteil brächte ein neuer islamistischer Terrorakt Wasser auf Trumps Mühle. Er erfindet sogar Terrorakte, die es garnicht gab.  Der Terror ist das Vehikel, mit dem Trump und seine Leute ihr eigentliches Ziel zu erreichen versuchen, nämlich ein Verbot des Islams in Amerika.

   Rudy Giuliani, der schwatzhafte ex-Bürgermeister von New York und Trump-Fan der ersten Stunde, liess die Katze aus dem Sack als er erklärte, Trump habe ihn gebeten, einen rechtlich gangbaren Weg für ein Islam-Verbot zu finden. Beide seien sich klar darüber, dass die amerikanische Verfassung zwar ein Verbot nicht erlaube, doch solle er, Giuliani, einen Weg finden, diese Schranke zu umgehen.

   Warum ein Islam-Verbot? Die Minderheit der Moslems ist klein. Es gibt weniger Moslems (0.9 %) als Juden (2 %) in den USA. Anders als in Europa, wo starke moslemische Bevölkerungen in allen Staaten die Regierungen und die Öffentlichkeit zwingen, auf sie Rücksicht zu nehmen, rüsten sich in Amerika aggressive christliche Gruppen zum Kampf gegen den Islam.

   Aus ihrer Perspektive muss man zumindest im eigenen Land diese mit Terror infizierte Religion verbieten können. Trump und sein Mentor Steve Bannon sind Sprachrohre dieser Gruppen, die überwiegend protestantisch sind, aber auch von katholischen Sympathisanten unterstützt werden. Nicht nur Rechtsausleger-Medien wie Infowars und World Net Daily unterstützen diese Bewegung, sondern auch mächtige Fernseh- und Radio-Prediger, die vor allem ländlichen Gebieten meinungsbildend wirken.

   In einem so fromm christlichen Land wie den USA hat sich, aller traditionellen religiösen Toleranz zum Trotz, spätestens seit 9/11 ein latenter Hass auf den aggressiven Islam aufgestaut, der dort intensiv ist, wo den meisten Amerikanern vor allem in ländlichen Gebieten jener direkte persönliche Kontakt mit Moslems fehlt, der in Europa viele Ängste, Spannungen und Wahnvorstellungen abzubauen hilft.

   Auch in Amerika gilt: je geringer der Anteil der Moslems an der Bevölkerung, desto radikaler die Ansichten der Mehrheit. Da wird ohne Zögern von einem Kreuzzug gesprochen, den es weltweit gegen den Islam zu führen gilt. Drohungen von Präsident Trump, er wolle den Islamischen Staat in Syrien und Irak vernichten, kann man durchaus als Anzahlung auf einen solchen Kreuzzug verstehen.

   Die starken Proteste in der amerikanischen Öffentlichkeit gegen Trumps Einreisesperre für Moslems sollten nicht überbewertet werden: das islamfeindliche Ticket, auf dem Trump ins Weisse Haus gelangt ist, hat ihm wahrscheinlich viele Wähler zugeführt, die ihn sonst wegen seiner Affären, Lügen und Aufschneiderei abgelehnt hätten.

   Nicht bedacht wird bei Trumps Bemühungen, die Einreise von Moslems zu behindern, dass das anglophone Amerika Einwanderer aus islamischen Ländern brauchen wird, wenn es die schleichende Hispanisierung bremsen will. Asiaten und Araber lehnen mehrheitlich Spanisch als Sprache der Wahl ab; sie bilden ein Gegengewicht zu den Latinos, die zum Ärger der anglophonen Trump-Fans in immer mehr Bundesstaaten die sprachliche Gleichberechtigung des Spanischen anstreben. 

 

-- ed

 

    Georgia erupted in jubilation in early February as EU lawmakers approved visa-free access for Georgian citizens, a prize Tbilisi has long sought. The former Soviet republic hopes that the short-stay visa waiver becomes a major step toward eventual full membership in the European Union.  

    Amid a perception that illiberalism is gaining traction in the region, the news gave embattled advocates of liberal values reason to cheer. 

    “Congratulations! This is a truly historic day!” tweeted Georgian Prime Minister Giorgi Kvirikashvili after the European Parliament voted to drop visa requirements for short-term visits to the Schengen Zone, the common travel space covering most of the European continent.  

    A screen was set up in Georgia’s parliament to watch live as the European Parliament voted on the visa waiver bill. After the legislation passed, Georgian legislators celebrated with champagne and EU-and-Georgia-themed cake.  

    Georgian leaders took turns to thank the European Parliament for supporting the legislation, which faced a headwind from skeptics who argued that liberalization would expose the EU to potential terrorism and illegal labor migration from Georgia. “The European Union has opened its doors to Georgian citizens just as it is facing major immigration challenges,” said Vice Speaker of Parliament Tamar Chugoshvili, of the ruling Georgian Dream party, in televised comments. 

Originally published by eurasianet.org

 

La disuguaglianza economica è un tema di grande attualità. Ma quali sono le sue dinamiche di lungo periodo? Tra il 1300 e oggi, la tendenza è stata all’aumento costante. Con due eccezioni: il periodo immediatamente successivo alla peste nera del 1348 e quello compreso tra le due guerre mondiali.

La disuguaglianza nell’Italia preindustriale

    Negli ultimi anni, le dinamiche di lungo periodo della disuguaglianza economica sono tornate al centro dell’attenzione. Almeno per alcune aree dell’Europa, possiamo ricostruire l’evoluzione della disuguaglianza a partire dal 1300 circa. In questo ambito, l’Italia svolge un ruolo fondamentale non solo per le eccezionali fonti storiche di cui dispone, ma anche grazie alle attività di un progetto Erc ospitato dall’Università Bocconi: Einite-Economic Inequality across Italy and Europe, 1300-1800.

    Il progetto ha già prodotto accurate ricostruzioni per alcune regioni italiane (Piemonte, Veneto, Toscana, Puglia), ciascuna appartenente a un diverso stato preunitario. In tutte queste aree, durante l’età moderna la disuguaglianza economica ha teso a crescere costantemente. Nella figura 1 sono riportati gli indici di Gini della disuguaglianza di ricchezza (0 = perfetta eguaglianza, 1 = perfetta disuguaglianza: un solo individuo o famiglia detiene tutta la ricchezza). Le misure riportate fanno riferimento alla ricchezza, ma nel contesto delle società agrarie preindustriali è difficile immaginare che nel medio-lungo periodo la disuguaglianza di reddito si muova in direzione diversa rispetto a quella di ricchezza, visto che la terra era la principale fonte di reddito.

Figura 1 – La disuguaglianza di ricchezza in Italia, 1450-1800 (indici di Gini)

Fonte: database Einite

Fonte: database Einite

    È la tendenza della disuguaglianza a crescere ovunque (Einite ha riscontrato una dinamica analoga anche altrove in Europa), più che il suo livello, ciò su cui dobbiamo soffermarci. Si tratta infatti di un risultato non scontato, visto che la sua crescita sembra essersi verificata anche in fasi di ristagno economico – come nel caso dell’Italia del XVII e XVIII secolo.

    Mentre in passato gli storici individuavano nella crescita economica l’unico fattore propulsivo della disuguaglianza preindustriale, oggi sappiamo che la situazione è molto più complessa e che dobbiamo tenere in considerazione diverse possibili concause. Ad esempio, perlomeno nel Piemonte sabaudo e nella Repubblica di Venezia, ma probabilmente anche altrove in Europa, la crescita della disuguaglianza in periodi di economia stagnante fu conseguenza dello sviluppo di un sistema fiscale più efficiente e capace di “estrarre” una proporzione maggiore della massima disuguaglianza possibile. Per due ragioni: la natura regressiva dei sistemi fiscali d’antico regime (i poveri erano tassati proporzionalmente più dei ricchi e pertanto la disuguaglianza “post-tax” era superiore a quella “pre-tax”),e gli impieghi a cui erano destinate le maggiori risorse acquisite (guerra, non welfare).

La quota dei più ricchi in Europa dal 1300 a oggi

    Se dall’età moderna ci spingiamo ancora più indietro, ai secoli conclusivi del Medioevo, troviamo una situazione diversa. Mentre vi è qualche indizio che tra la fine del XIII e l’inizio del XIV secolo la disuguaglianza stesse già crescendo, la peste nera che colpì l’Europa nel 1347-52 ebbe importanti effetti “egalitari”. Ciò è evidente se guardiamo alla quota di ricchezza detenuta dal 10 per cento più ricco della popolazione (figura 2).

Figura 2 – La quota di ricchezza del 10% più ricco della popolazione in Europa, 1300-2010

Fonte: Alfani, The top rich in Europe in the long run of history, Vox 15 gennaio 2017

Fonte: Alfani, The top rich in Europe in the long run of history, Vox 15 gennaio 2017

    La peste nera eliminò metà della popolazione del continente. Dopo l’epidemia, in un contesto di salari reali fortemente crescenti, più ampi strati della popolazione poterono accedere alla proprietà. A ciò contribuì anche la frammentazione dei patrimoni causata da un sistema ereditario di tipo prevalentemente egalitario (sistema che sarebbe stato “corretto” nei secoli successivi proprio come reazione istituzionale alla peste). Sta di fatto, che in tempi molto brevi il 10 per cento più ricco della popolazione perse il controllo del 15-20 per cento della ricchezza complessiva.

    Per trovare un altro evento capace di sortire effetti redistributivi altrettanto vistosi, occorre attendere un’altra catastrofe, o per meglio dire la serie di catastrofi compresa tra le due guerre mondiali. Se colleghiamo i dati prodotti da Einite per il 1300-1800 con quelli pubblicati da Thomas Piketty per i due secoli successivi, troviamo una perfetta continuità nel ritmo di accrescimento della disuguaglianza passando dall’età moderna al XIX secolo, e una quasi perfetta coincidenza nei livelli attorno al 1800 (Piketty stima che nel 1810 il 10 per cento più ricco della popolazione europea possedeva l’82 per cento della ricchezza complessiva, mentre le stime Einite indicano il 77 per cento nel 1800). Il vertice fu toccato alla vigilia della prima guerra mondiale, quando il 10 per cento più ricco deteneva il 90 per cento della ricchezza. Al termine della seconda guerra mondiale, la distanza tra ricchi e poveri si era ridotta nettamente e, benché a partire dal 1980 circa la quota di ricchezza dei più ricchi sia tornata a crescere, siamo ancora lontani dalla situazione di inizio XX secolo. In effetti, oggi la quota del 10 per cento più ricco della popolazione europea (64 per cento nel 2010) è analoga a quella tipica della vigilia della peste nera. Vi è senz’altro da sperare che per il futuro sia possibile contenere le disuguaglianze senza l’aiuto di eventi così estremi.

Guido Alfani -- lavoce.info

   

    As the news breaks around us  and around Trump, this may be threatening to lead the president to a narcissistic rage reaction, mixed with something Trump has never dealt with before: fear.

    Few rational people are seriously thinking Flynn would have done this on his own. The talk on TV and in the news is that Trump had to have been in on the phone call with the Russian ambassador.  As unstable as the president anything could happen from a rage reaction to a deep depression if his reality testing is intact and he sees impeachment as a real possibility.

     With all of this going on this important letter to the editor of the New York Times may get lost. 

 

To the Editor:

Charles M. Blow (columnnytimes.com, Feb. 9) describes Donald Trump’s constant need “to grind the opposition underfoot.” As mental health professionals, we share Mr. Blow’s concern.

Silence from the country’s mental health organizations has been due to a self-imposed dictum about evaluating public figures (the American Psychiatric Association’s 1973 Goldwater Rule). But this silence has resulted in a failure to lend our expertise to worried journalists and members of Congress at this critical time. We fear that too much is at stake to be silent any longer.

Mr. Trump’s speech and actions demonstrate an inability to tolerate views different from his own, leading to rage reactions. His words and behavior suggest a profound inability to empathize. Individuals with these traits distort reality to suit their psychological state, attacking facts and those who convey them (journalists, scientists).

In a powerful leader, these attacks are likely to increase, as his personal myth of greatness appears to be confirmed. We believe that the grave emotional instability indicated by Mr. Trump’s speech and actions makes him incapable of serving safely as president.

 

(35 signatures)

DailyKos

Update

James Gilligan, a psychiatrist and professor at New York University:

“I’ve worked with some of the most dangerous people our society produces, directing mental health programmes in prisons,” he said. “I’ve worked with murderers and rapists. I can recognise dangerousness from a mile away. You don’t have to be an expert on dangerousness or spend fifty years studying it like I have in order to know how dangerous this man is.”