Co-chairperson of the pro-Kurdish Peoples’ Democratic Party (HDP) Selahattin Demirtaş has claimed dozens of deputies, mostly from the ranks of the Justice and Development Party (AKP) government, knew about a military coup attempt that was staged unsuccessfully on July 15.

   “Some 80 to 90 deputies had prior knowledge of the coup attempt. Most of them were from the AKP. They aren’t admitting this now fearing the eruption of a political crisis. I am calling on them to reveal who was aware of the coup plans and who would be appointed prime minister [if the coup had succeeded],” Demirtaş said at his party’s parliamentary group meeting on Tuesday.

Turkish Minute

 

   Der Chef der grössten Oppositionspartei in der Türkei, Kemal Kılıçdaroğlu , hat Präsident Erdoğans Erzfeind Fethullah Gülen – der sich im Exil in den USA aufhält -- aufgefordert, in die Türkei zurückzukehren und sich dem Gericht zu dem Vorwurf zu stellen. er habe den Militärputsch des 15. Juli 2016 angezettelt. “Wenn er nicht kommt, so ist das der Beweis, dass er schuldig ist”, sagte Kılıçdaroğlu.

   Ist der Vorsitzende der Republikanischen Volkspartei (CHP) ein Scherzbold?  Es ist wohlbekannt, dass die türkische Justiz derzeit von der Regierung nach Belieben zur Verfolgung Missliebiger eingesetzt wird. Auf den Ausgang eines Prozesses für Gülen könnte man todsichere (buchstäblich!) Wetten abschliessen.

   So bleibt nur die unerfreuliche Frage:  Ist Kılıçdaroğlu ein Schelm oder will er sich bei Präsident Erdogan als der Majestät unterthänigster Oppositionsführer beliebt machen?

Ihsan al-Tawil

   Kürzlich frägt mich ein italienischer Leser im persönlichen Gespräch: warum berichtet die Deutsche Rundschau nie über deutsche Innenpolitik? Kein Wort über Merkel, die AfD, Seehofer, Gabriel?

   Meine Antwort kam spontan: Deutschland ist nicht interessant. Deutschland ist ein Land ohne grosse Probleme. Es hat die Wiedervereinigung geschafft, hat sie wirtschaftlich verkraftet. Sein Flüchtlingsproblem ist temporär: sobald Deutschland gelernt hat, als ein reguläres Einwanderungsland zu funktionieren und zwischen Flüchtlingen und Wirtschaftsmigranten zu unterscheiden, wird ihm die Einwanderung zum Vorteil gereichen.

   Mir scheint ziemlich gleichgültig, wer das Land regiert. Deutschlands Regierung wird stets das nationale Selbstverständnis repräsentieren: viereckig – praktisch – zuverlässig. Dass es neuerdings eine ernstzunehmende Rechtspartei gibt, zwingt die Mitte-Parteien, denen es Jahrzehnte lang zu gut ging, sich mehr anzustrengen.

   Dieses Deutschland ist ähnlich wie die Schweiz ein für Auslandskorrespondenten schlechtes Land  (Ich war eine Zeitlang Korrespondent in der Schweiz), weil es nicht genug gravierende Probleme gibt. Ein Grossteil der von Deutschen empfundenen Probleme sind in Wirklichkeit europäische, die entweder die EU oder die Eurozone betreffen.

   Das gilt für die illegale Einwanderung ebenso wie für Putins Drohungen und die Reformträgheit südlicher Mitgliedsländer. Doch diese Probleme manifestieren sich vor allem ausserhalb Deutschlands: Putins Aggressivität in Polen und im Baltikum; die Flüchtlingskrise in Italien und Griechenland; die Reformschwäche in den jeweiligen Ländern. Der politische Islam und der davon abgeleitete Terror betreffen Deutschland ebenso wie andere Länder in Europa und Übersee.

   Daher zeigt die Deutsche Rundschau wenig Interesse an deutschen Themen und Befindlichkeiten. Für diese Themen gibt es reichlich andere Medien, für die jedes Abgeordneten-Fehlverhalten, jede Kanzlerinnen-Reise und jede Provinz-Wahl wichtige Ereignisse sind.

--ed

 

Die grosse Flüchtlingskrise ist abgeflaut, so scheint es in Deutschland. Kanzlerin Merkels Beliebtheit erholt sich wieder. Doch der Schein trügt. Die Krise gewährt Deutschland nur eine Atempause, um bald zurückzukehren. Mit Macht.

   Die Balkanroute ist weitgehend dicht. Und wird immer dichter. Dafür boomt die zentrale Mittelmeerroute von Libyen (90 Prozent) und Ägypten (10 Prozent). Praktisch bedeutet das: es kommen fast nur noch Schwarzafrikaner (90 Prozent). Die Syrer, Iraker und Asiaten schaffen es nicht bis zu den libyschen Häfen. Sie wurden durch den Balkanblock wirksam ausgesperrt. Insofern ist es falsch, immer noch von Flüchtlingskrise zu sprechen: nur Eritreer, Südsudanesen und ein paar ethnisch verfolgte Äthiopier können als Flüchtlinge gelten. Die Mehrheit der Nigerianer, Gambier und Nigerier sind unverfolgte Migranten.

   Griechenland ist “vollgelaufen”. Nur mit grosser Mühe beherbergt Hellas die über 50.000 Flüchtlinge, die ohne Aussicht auf Weiterwanderung nach Schliessung der Balkanroute gestrandet sind. Obwohl sich herumgesprochen hat, dass Griechenland eine Sackgasse ist, kommen jetzt wieder mehr Bootsleute an, die es nicht glauben wollen.

   Das zentrale Migrantenportal nach Europa ist in diesem Jahr Italien, das nun im Begriff ist, ebenfalls vollzulaufen. Einerseits fischt seine Marine Abertausende aus dem Meer, laden die ausländischen und privaten Rettungsdienste ihre Bootsleute ebenfalls in Italien ab, andererseits weigern sich Frankreich, Schweiz und Österreich an der Grenze, den Italienern Migranten abzunehmen, schicken illegale Einwanderer zurück. Überrascht stellen die Afrikaner fest, dass an den norditalienischen Grenzen Endstation ist, dass sie sich auf ein Leben in Italien einrichten und italienisch lernen müssen. Das ist in Norditalien besonders schwer, wo die xenophobe Nordliga-Partei wütet und teilweise auch regiert. Im Norden gibt es Jobs – fast immer schwarze – im Süden ist man freundlicher, aber dafür gibt es weniger Jobs und weniger Unterstützung.

   Noch wurstelt sich Italien mit viel lokaler Intiative und menschlichem Einsatz durch. Die Regierung erschöpft sich in vergeblichen Appellen an Brüssel und Berlin. Warme Worte helfen nicht, wenn Italien nicht ein paar zig-tausend Migranten oder Flüchtlinge abgenommen werden. Lange kann dieses Spiel nicht mehr gehen, denn anders als Griechenland kann sich Italien wehren. Schon Anfang Dezember steht der Sturz der Regierung im Raum: was nach dem überzeugten Europäer Renzi kommt, kann recht ungemütlich für Berlin und Brüssel ausfallen. Aus vergeblichen Hilferufen könnten Ultimaten werden.

   Noch ist Italien verwirrt. Sind die Rettungsaktionen auf dem Meer richtig oder falsch? Ist die Rettung von Menschen in Seenot ein kategorischer Imperativ? Oder sind die Retter Gehilfen der Schmuggler, die es mit ihrem Taxi-Service Verbrechern nur allzu einfach machen? Bauen die Retter eine breite Strasse übers Meer, die von der Hölle ins Paradies führt und Hunderttausende weitere Migranten aus den Tiefen Afrikas anlockt?

   Wer weiss schon die richtigen Antworten auf diese Fragen?  Italien sucht sie und ist zerrissen. Da gibt es Demografen und Politiker wie Riccardo Magi, die sagen, dass Italien jährlich 157.000 Einwanderer brauche, um den Rückgang der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter auszugleichen und die Sozialsysteme zu unterhalten. Verblüffenderweise erwartet man, dass in diesem Jahr zwischen 160.000 und 170.000 Bootsleute in Italien angelandet werden. Daher entsprechen sich Einwanderungsbedarf und Einwandererzahl fast genau – also alles in Butter?

   Leider nicht. Denn die Ankommenden entsprechen, wie ein  Bericht der Radikalen Partei ausführt, in keiner Weise dem Anforderungsprofil für Einwanderer. Sechzig Prozent der Asylsuchenden qualifizieren sich nicht für Asyl. Angeblich befinden sich in Italien Europas am wenigsten qualifizierten Immigranten. Von ihnen gelten 48 Prozent als der Armut ausgesetzt. Man rechnet damit, dass die nicht für Asyl Anerkannten im Lande bleiben, keine reguläre Arbeit finden können, zu Schwarzarbeit verdammt sind und die Sozialsysteme – beispielsweise das Gesundheitswesen – belasten. Der italienische Staat gibt pro Migrant und Jahr 12.000 Euro aus, während Grossbritannien sich laut Bericht mit weniger als 2.500 Euro begnügt.

   Das Dilemma der Immigranten lässt sich derzeit in Italien mit dem blossen Auge sehen: die Asiaten fügen sich ziemlich schnell in die Wirtschaft ein, sind fleissig und kreativ im Auffinden von Lebensunterhalt spendenden Lücken. Die Araber finden sich im Handel, in der Strassenkriminalität und in der saisonalen Strandwirtschaft, aber auch als Hilfsarbeiter. Die Schwarzafrikaner leisten schlecht bezahlte Erntearbeit unter üblen Bedingungen oder betteln vor Supermärkten, Cafes und Restaurants.

   Ausgerechnet die Afrikaner sind es, die jetzt mit Macht in Italien einströmen. Viele von ihnen können ausser der Kraft ihrer Arme wenig bieten, sind Analphabeten*), weisen keinerlei Ausbildung auf oder ihre Qualifikationen entsprechen einer Wirtschaftsstufe, die in Italien Jahrzehnte zurückliegt. Immerhin erlernen sie einfachstes Italienisch relativ leicht – die Sprache eignet sich offenbar für einen Schnelleinstieg. Sobald es jedoch um lesen, schreiben und Berufsterminologie – oft dialektgefärbt -- geht, brauchen Migranten Unterricht, den es kaum gibt.

   Schwarzarbeit mit Ausbeutung wirkt auf viele Immigranten nicht abschreckend, denn es gibt in ihren Heimatländern den Begriff der legalen Arbeit mit Lohnsteuer und Sozialversicherung garnicht oder nur für wenige Privilegierte. Oft sind es sozial engagierte Italiener, die in erster Linie gegen die Ausbeutung der Fremden protestieren oder den Protest organisieren.

   Makroökonomisch betrachtet, ist der gegenwärtige Zustrom aus Afrika eine ziemliche Katastrophe für Italien. Die Einwanderer schliessen keine demografische Lücke: die Zahl der qualifizierten Arbeitsfähigen nimmt weiter ab. Steigende Frauenbeschäftigung und Rentnerarbeit kompensieren zwar teilweise die Schrumpfung der Kohorten im arbeitsfähigen Alter, doch das reicht nicht. Durch den Rückgang der Zahl der Beschäftigten erhöht sich auch ohne Neuinvestitionen die Kapitalausstattung je Arbeitsplatz, steigen daher (theoretisch) die Arbeitsproduktivität und das Einkommen pro Kopf, während das Bruttoinlandsprodukt stagnieren oder schrumpfen kann. Tatasächlich stagniert das italienische BIP seit 2008 – die Faktorproduktivität leider auch. (Doch das ist ein anderes Thema)

   Auf lange Sicht betrachtet, ist die jetzige Einwanderung sicherlich ein Segen für die Wirtschaft. Doch bis die Einwanderer, vor allem die aus Afrika, einen Beitrag zur Wertschöpfung leisten, der ihre sozialen Kosten übersteigt, werden Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, vergehen. Vielleicht wird erst die zweite oder dritte Generation es schaffen, sich aus der Abhängigkeit von staatlichen Leistungen zu befreien.

   Bis dahin muss das Land eine Durststrecke bewältigen und es stellt sich für Viele die Frage, ob Italien mit seiner schwer reformierbaren, von Korruption und organisierter Kriminalität gezeichneten Wirtschaft sich das überhaupt leisten kann. Bange Blicke richten sich auf Griechenland: wie geht Hellas mit den Problemen um, die 50.000 festsitzende Flüchtlinge schaffen?

   "Bislang.wurde die Einwanderung insgesamt gut verwaltet", sagt Piero Fassino, der Ex-Bürgermeister von Turin, "aber was die Zahlen anlangt, kommen wir an die Schwelle der Nicht-Verwaltbarkeit." Als Beispiel verweist Fassino auf den Umstand, dass Sozialwohnungen mittlerweile bevorzugt an Einwanderer vergeben werden, weil die mehr Kinder haben.

   Was auch immer Italien mit den Flüchtlingen und Armutsmigranten tun wird: die demografische Lücke bleibt bestehen. Nicht nur das: sie wächst, denn tausende junge Italiener emigrieren auf der Suche nach Arbeit im Ausland, die sie in der Heimat nicht finden können. “Lernt, lernt, lernt und flieht!” fordert der Lehrer Alex Corlazzoli seine Schüler auf. Schon im Kindesalter werden junge Italiener auf Auswanderung eingestimmt. Im Jahr 2015 haben laut einem Bericht der Stiftung “Migrantes” 107.000 Bürger Italien verlassen, die Hälfte davon junge Menschen. Und es sind nicht mehr wie einst vorwiegend die Armen aus dem tiefen Süden, die emigrieren. Jetzt sind es auch die Kinder der norditalienischen Bourgeoisie, die Top-Schüler und Akademiker, die das Land verlassen mit der Absicht, nicht zurückzukehren.

   Wie soll das Land hunderttausende Immigranten aufnehmen, wenn es seinem eigenen Nachwuchs nicht genug Arbeitsplätze bietet und ihm der brain drain daher tausende seiner Besten raubt?  Je mehr sich Italien dieser Dichotomie bewusst wird, desto ultimativer wird die Forderung werden, dass ihm die Nachbarn einen grossen Teil der Last abnehmen. Deutschland sollte begreifen, dass die nächste Einwanderungswelle sich in Ventimiglia, am Hauptbahnhof von Mailand, in Como, Verona und Chiasso staut. Einwanderungswelle? Nein, Afrika kann Hunderttausende an die Küste von Libyen schicken, Jahr um Jahr, auf Jahrzehnte hinaus. Auch Kanzlerinnen-Reisen nach Afrika werden das höchstens um eine Stelle hinter dem Komma ändern.

Benedikt Brenner

 

Die unbegleiteten Jugendlichen

 

   Immer mehr afrikanische Familien schicken Minderjährige -- meist zwischen 14 und 17 Jahren -- nach Italien. Sie stellen mittlerweile 15 Prozent aller Ankömmlinge dar.  Ihre Unterbringung ist insofern schwierig, als die Kapazitäten bereits ausgelastet sind durch andere Minderjährige, vor allem Albanier.

   Albanische Familien haben nämlich entdeckt, dass es sinnvoll ist, ihre Sprösslinge in eine Art Internat ohne Ferien in Italien zu stecken. So zieht der italienische Staat die jungen Skipetaren auf, bringt ihnen bessere Schulbildung und vor allem italienisch bei, wodurch sie nach dem Schulabschluss eine Aufenthaltserlaubnis und einen fliegenden Start ins Berufsleben erzielen. In manchen Gegenden massieren sich die Albanier: in der Emilia-Romagna sind 55 Prozent der Betten für unbegleitete ausländische Minderjährige mit Albaniern belegt. Sie kosten die Gemeinden zwischen 100 und 120 Euro pro Tag, wie La Repubblica am 29. September berichtete. Verzweifelt versuchen die Gemeinden, die finanzielle Belastung loszuwerden -- ohne viel Erfolg. Die Stadt Faenza schreibt jetzt an die Eltern in Albanien, dass die unbegleitete Verschickung ein Delikt darstellt und versucht, die Eltern auf Kostenersatz zu verklagen. 

   In Albanien mag das den Enthusiasmus für die Kinderverschickung etwas dämpfen.  In Afrika dürfte der Effekt -- falls man die Eltern identifizieren kann -- gleich Null sein.

 

 

*) In Italien waren 26% der hilfesuchenden Asylbewerber 2015 laut Caritas-Bericht Analphabeten.

 

--BB

 

Incubator Refugee Camp

   Some 21 million people worldwide are currently displaced outside their country, according to the UN refugee agency UNHCR. An unknown but large number of them are located in camps, the largest being Dadaab in Kenya hosting more than 300,000 mostly Somali refugees. Bethlehem's Deheishe camp, administered by the UN agency for Palestinians UNRWA since 1949, is arguably the world’s oldest such camp, still housing 13,000 people – as many as when I first visited it in 1960. The same time worn cinder blocks, the same sad faces.

   Like Deheishe, more camps than we would like to know have become permanent homes to generations, three in the case of the Palestinians. Yarmouk, the Palestinian camp in Damascus, developed into a town by itself with over 100,000 inhabitants and played an important role in the Syrian civil war which reduced its population to about 20,000. Worldwide, there is an estimated total of 700 refugees camps. In addition to the 20 million external refugees there are about 38-40 million internally “displaced” people, says the UNHCR.

The Syrian Case

   Syrian refugees alone are currently sheltered in 57 camps in Near East and Europe, including transit camps on the Greek islands but excluding those in North Africa. Syria, in 2015, had an estimated population of 23 million. Of these, roughly 4.8 million are currently considered external refugees. Deducting these plus the estimated 450,000 war casualties reduces the remaining population of Syria to 17,7 million which means that 27 percent of all Syrians are currently external refugees.

   It can be argued that during the five war years the remaining population in the country continued its natural demographic growth, thereby increasing the percentage of those Syrians still living in Syria. But this argument does not hold because the externally displaced Syrians also continued to grow and, as we will see, at a faster rate than the domestic population.

Population dynamics in refugee camps

   It is generally believed that more than 50 percent of Syria’s refugees are living outside camps, especially those in neighboring countries. Still, the 4.8 million currently registered by UNHCR are entitled to assistance where necessary and available. How life in refugee camps changes reproductive behavior shows the case of Syrians in Jordan: “Birth rate soars in Jordan refugee camp as husbands discourage wives from using contraception. While Syrian men are keen to repopulate their homeland, women are facing difficult decisions on family planning”. On average, 70 babies are born per month in the camp and of the 639,000 Syrian refugees in Jordan, whether in camps or not, 16,000 women and girls are pregnant, according to UNFPA, the UN’s Population Fund. The crude birth rate (CBR) in Azraq is 40 (meaning the number of live births per 1,000 people per  year), compared to 23.5 in Syria in 2012, and 24.5 in Jordan, according to Dr Shible Sahbani, UNFPA’s humanitarian co-ordinator in Jordan.

   Similar fertility trends have been observed in other refugee camps. “The fertility of Afghan women in refugee camps appears to be exceptionally high (13.8 in the North West Frontier Province) and at least 700,000 births have occurred in the camps since 1979. Official statistics indicate an average family size for registered Afghans of 6.2 persons, slightly below the maximum allowable figure of 7.”

   P. Verwimp and J. Van Bavelof U. Sussex analyzed the reproductive behavior of Rwandan refugees. The authors find:

  • “that Rwandan Hutu refugees, at all ages, have given birth to more children than non-refugees 
  • that, again amongst Rwandan Hutus, given high excess mortality during their stay in the refugee camps in Eastern Congo, the refugees compensate the loss of children by having more children that differential survival rates indicate
  • that parents may have been investing more in newborn boys than in girls, possibly in order to insure that at least one son would survive that the women who came to Rwanda for the first time only after the genocide, i.e. the daughters of the old caseload refugees, followed the same fertility strategy as their mothers. Yet, they eventually came to live under less adverse conditions. As a result, they had somewhat higher fecundity and natural fertility.

These findings support old-age security theories of reproductive behavior: refugee women had higher fertility but their children had lower survival chances.”

   Generally speaking, it seems that only one group of people shows lower fertility when living in camps: nomads as observed, for instance, in South Sudan.

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(Rights in Exile: Janus-Faced Humanitarianism)

   For sedentary populations, refugee camps offer conditions which totally differ from their customary life style but are not always negative. Advantages of well administered camps are: regular and reliable food supplies, health care, schooling and safety. It is for potential parents often less expensive and easier to raise children in camps than outside. Since the time families spend in camps is wasted, as far as preparations for old age are concerned; when it is impossible to accumulate savings for old age, raising children as human capital is a sensible strategy.

Why refugee camps tend to become permanent

   Because of the intrinsically high refugee fertility in combination with the usually high share of fertile age adults and teens among refugees, camp populations tend to grow quickly. Unless external events lead to a closure of the camp – for instance peace permitting refugees to return home – camps will expand rather than shrink. The most notorious case is that of the Palestinians which have their own UN agency taking care of them, the UN Relief and Works Agency. “When UNRWA began operations in 1950, it was responding to the needs of about 750,000 Palestine refugees. Today, some 5 million Palestine refugees are eligible for UNRWA services.”

   Lessons learned from this and other extreme cases have forced the UN High Commissioner and aid agencies to rethink refugee camps:

"According to the UN refugee agency, UNHCR, by 1993 the average refugee crisis was lasting for nine years. A decade later, that had risen to 17 years. Long-term refugee life is becoming a new type of humanitarian phenomenon, driven by complex crises such as those in Syria, Yemen and Ethiopia. Conflict in the east of the Democratic Republic of the Congo  has prompted more than 450,000 citizens to flee to neighbouring countries, even as DRC deals with an influx of refugees from Burundi and Central African Republic. Fighting in  Somalia  has forced Somalis to seek shelter in Kenya, including in the Dadaab complex.

With generations now growing up as refugees, aid agencies need to provide structures, opportunities and inspiration within the restricted context of the camp. Organisations have to look at programming years down the line, at how to ensure new generations have necessary skills and education to get by outside a camp and, perhaps most crucially for those spending prolonged periods of time in exile, how to maintain hope."

   In view of the tendency of the natural growth of refugee camp populations to outstrip the numbers of people leaving the camp, the Kenyan government is trying to close down Dadaab, the world’s largest refugee camp hosting Somalis and some South Sudanese. Already now, Dadaab is Kenya’s third largest agglomeration after Nairobi and Mombasa. Since Somalis are among the world’s most prolific populations, Kenyans are scared by the prospect of further unbridled growth of the camp population. By treating refugees harshly, the Kenyan administration has apparently started to force Somalis to return to their chaotic, war-torn homeland at a peak rate of 400 a day.  At this very high rate it would take over two years to move all Somalis out. 

   Small countries such as Lebanon, Jordan, Greece and Kenya are, in the short term, easily overwhelmed by an influx of refugees. In the long term, however, the high fertility of refugee populations can threaten the very existence of a country. Jordan, successor to the former Transjordania, absorbed a large share of Arab refugees called Palestinians. King Hussein and his son, the current King Abdullah II, who originally ruled over Transjordanian beduin tribes, discovered themselves to have become rulers of a Palestinian majority. This delicate situation – Palestinians show little loyalty to the Beduin monarchy – is now exacerbated by the arrival of hundreds of thousands of Syrians threatening to become still another demographic time bomb crowding out the beduins unless peace returns to Syria and the camps are emptied. If the past civil war in Lebanon which lasted fifteen years serves as a benchmark, Syria’s war will continue for years before all stakeholders in the conflict and their militias are exhausted.

   Even if peace arrives it may not be possible for refugees to return to Syria: if the Assad regime prevails, returning Sunni refugees will be considered potential “terrorists” risking persecution and death. A similar fate expects young men who dodged military service. Which means millions could be forced to remain outside Syria. The world would, of course, continue calling them and their offspring “refugees” just as the grandchildren and grand-grandchildren of the first Palestinians leaving what became Israel are still considered “refugees” entitled to be served by aid agencies.  Still, after the fighting ends in Syria, countries hosting refugees will hurry to close down camps; aid agencies will focus on new humanitarian issues, and many Syrians will be left on their own, seeking a livelihood outside Syria and burdened with many children. 

   The same holds true of the 300,000 Somalis hosted in Dadaab camp which Kenya tries to "repatriate" with financial support from the United Nations. .If the one million Somalis living as refugees in neighboring countries decided to return to Somalia, they would considerably increase the population still living in the country, estimated at 8 million. However, many if not most of the refugees would not dare to return because of the continuing presence of the Islamist radical militias they fled from. If Dadaab is closed down, many would refuse to be repatriated and prefer to vanish in Kenya or flee to neighboring Ethiopia which already hosts a quarter million Somalis.

   To sum up: hosting refugees in camps over an extended period may not be a good idea: by encouraging procreation, large families could result that might not be sustainable under less favorable conditions, without humanitarian support. 

 

Heinrich von Loesch