Die Zahl der Minderjährigen, die wegen geplanter Anschläge angeklagt wurden, ist in den letzten zwei Jahren in Frankreich stark angestiegen. Um die Ursachen dieses beunruhigenden Phänomens zu erforschen, erstellt „Le Monde“ ein Profil von drei Jugendlichen: dem „religiösen“, dem „einsamen“ und dem „tschetschenischen Kämpfer“.
Sie sind zwischen 14 und 17 Jahre alt und „Fans“ der Organisation Islamischer Staat (IS). Sie konsumieren ad nauseam die gewalttätigsten Videos, schließen sich in Online-Diskussionsgruppen ein, die ihre Besessenheit nähren, und schmieden Pläne für Anschläge. Sie haben oft nur sehr oberflächliche Kenntnisse über den Islam und gehen nicht in Moscheen. Es sind einsame Teenager, die den Großteil ihrer Zeit im Internet oder mit Kriegsvideospielen verbringen und sich in eine todbringende digitale und ideologische Blase zurückgezogen haben.
Die terroristische Bedrohung wurde in den letzten zwei Jahren durch eine besorgniserregende Entwicklung gekennzeichnet: die spektakuläre Verjüngung derjenigen, die einen Anschlag planen. Seit 2023 wurde gegen 23 Minderjährige - der jüngste war 14 Jahre alt - nach Angaben der Nationalen Antiterrorismus-Staatsanwaltschaft wegen dschihadistisch inspirierter Pläne für Gewaltaktionen ermittelt. Während 2022 nur 1 % der Anklagen wegen „terroristischer Vereinigung“ auf Jugendliche entfielen, stieg ihr Anteil bis 2023 auf 10 % und in den letzten sieben Monaten auf 21 %.
Le Monde