Die  französische Verbraucherorganisation warnt vor riskanten Pestiziden in mehr als der Hälfte der getesteten Obst- und Gemüsesorten.
Das ist nicht gerade beruhigend für den Verbraucher. Am Donnerstag veröffentlichte die Organisation UFC-Que Choisir eine Studie, in der 14 000 Gesundheitskontrollen von in Frankreich verkauften Lebensmitteln analysiert wurden. Sie enthüllt, dass mehr als die Hälfte der getesteten Obst- und Gemüsesorten aus intensiver Landwirtschaft "mit Pestiziden belastet sind, die im Verdacht stehen, krebserregend, fortpflanzungsgefährdend, DNA-toxisch oder endokrinschädigend zu sein". In den getesteten Proben wurden nicht weniger als 150 gefährliche Substanzen festgestellt.

Die UFC-Que choisir berichtet, dass bei Obst und Gemüse aus intensiver Landwirtschaft "bei mehr als der Hälfte (51 %) der Kontrollen eines dieser Risikopestizide und bei 30 % der Kontrollen mindestens zwei Risikopestizide festgestellt werden".

ZUM SELBEN THEMA
Pestizide: Parlament alarmiert über beschleunigten Rückgang von Insekten
Das aus 36 Parlamentariern bestehende Parlamentarische Amt zur Bewertung wissenschaftlicher und technologischer Entscheidungen (Opecst) veröffentlicht eine beunruhigende Mitteilung über die Auswirkungen des massiven Einsatzes von Pestiziden auf Insekten. Die Bedrohung betrifft die gesamte Nahrungskette.


Welche Lebensmittel sind am stärksten kontaminiert?

Unter den am stärksten kontaminierten Obst- und Gemüsesorten stehen Kirschen an erster Stelle, in denen bei 92 % ein riskanter Rückstand festgestellt wurde. Das Podium wird von Sellerie (91 %) und Grapefruit (91 %) komplettiert. Riskante Rückstände wurden auch in anderen Lebensmitteln gefunden, wie Äpfeln (80 % kontaminiert), Weintrauben (77 %), Erdbeeren (76 %), grünen Bohnen (74 %), Auberginen (63 %), Salate (58 %), Paprika (58 %), Melonen (57 %) und Tomaten (57 %)

Das schmutzige Dutzend

ist eine Rangliste der Obst- und Gemüsesorten, die die meisten Pestizidrückstände enthalten. Es stuft Favoriten wie Erdbeeren, Spinat, Grünkohl, Äpfel, Trauben, Kirschen, Pfirsiche und Tomaten als hochgradig pestizidbelastet ein.

Eine neue Studie der gemeinnützigen Environmental Working Group (EWG) besagt nun, dass eine einzige Erdbeere bis zu 23 verschiedene Pestizide enthalten kann.


Wladimir Putin war Augenzeuge der Unruhen in Dresden am 5. Dezember 1989: In seiner Biografie "Aus erster Hand: Gespräche mit Wladimir Putin im Jahr 2000, beschreibt Putin auch, wie er telefonisch Hilfe von einer sowjetischen Militärbasis anforderte, die erst nach Stunden eintraf und die Versammlung auflöste.

Die Unfähigkeit oder der Unwille des russischen Militärs, in Dresden schnell einzugreifen und den Aufstand niederzuschlagen, war offenbar ein Schlüsselerlebnis für Major Putin, das ihm bewies, dass die Sowjetunion gerettet werden konnte, wenn sie so energisch reagiert hätte wie Deng Xiaoping im Juni 1989 bei der blutigen Niederschlagung des Studentenprotests auf dem Tianmen, dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking. "Zweihundert Tote können China zwanzig Jahre Frieden bringen", soll Deng erklärt haben. Tatsächlich hat der Frieden bislang über 30 Jahre gedauert.
Die Kombination von Dresden und Tianmen soll Putin davon überzeugt haben, dass extreme Brutalität gerechtfertigt ist, wenn sich die Geschichte an einem Wendepunkt befindet.

Diese Strategie hat er bereits mehrfach mit Erfolg angewandt: in Tschetschenien, in Georgien/Abchasien, in Krim/Donbass und in Syrien.

Seit angeblich zwanzig Jahren bereitete er die Annexion der Ukraine vor, die er als Eckpfeiler für die Errichtung der neuen Putin-Union als Sowjetunion rediviva braucht.

Am 24. Februar 2022 war es dann so weit. Die Gelegenheit schien günstig zu sein. Die Olympischen Winterspiele in Peking waren zuende gegangen. In Washington hatte Joe Biden die Macht übernommen, eine Schlafmütze, wie Freund Trump Putin überzeugend dargestellt hatte. In Deutschland war die erfahrene Angela Merkel durch einen Nobody ersetzt worden, der in einer Koalition mit grünen Baumstamm-Umarmern zu regieren begann. In Frankreich herrschte Macron, ein Grünschnabel. In Großbritannien regierte ein irrlichtender Johnson, der sich mit dem Brexit selbst in den Fuß geschossen hatte.

Dieser 24. Februar, ein fabelhafter Tag, denn die Geheimhaltung war perfekt gelungen. Nicht nur die ganze Welt glaubte den endlos wiederholten Dementis des Kremls; selbst der ukrainische Präsident Selenskij bezeichnete die amerikanischen Warnungen als unnötiges Gekreische. Sein Land zog also ohne jede Vorbereitung in den Krieg!

Putin träumte wahrscheinlich von Hitlers Einmarsch in Österreich 1938: von jubelnden Menschenmengen, Blumensträußen für die Soldaten. Stattdessen, wie man weiß, gab es einen blutigen Krieg mit vielen Rückschlägen für die Invasoren.

Nach dem Scheitern von Plan A ging Putin zu Plan B über: Modell Tianmen/Tschetschenien/Syrien. Das Ziel: die totale Zerstörung der Ukraine: so gründlich, dass die restliche Wirtschaft und die Infrastruktur auf Jahrzehnte hinaus nicht mit Russland konkurrieren könnten. Ein Land ohne funktionierende Krankenhäuser, ohne Schulen, ohne Universitäten; so hoffnungslos, dass die Menschen freiwillig ins benachbarte Russland auswandern würden, um dort eine Existenzgrundlage zu finden. Wie Russland Plan B umsetzt, beschreibt der frühere Box-Weltmeister und heutige Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko:

"Es ist eine Lüge der Russischen Föderation zu behaupten, dass sie nur militärische Ziele angreifen", sagt Klitschko. Vielmehr griffen die Russen die ukrainischen Städte an. "Städte wie Irpin, Butscha oder Borodjanka gibt es nicht mehr." Aus Sicht Klitschkos sei es inzwischen Ziel des russischen Militärs, so viele Zivilisten wie nur möglich zu töten. "Nach solchen Angriffen kann man Russen nur Faschisten nennen, weil sie Frauen, Kinder und Zivilisten umbringen. Die Bilder sprechen für sich."

Der Atlantic Council in Washington, DC meint:

Die Strategie würde wahrscheinlich Angriffe auf zivile Gebiete, die Zerstörung von Städten und die Unterbrechung der Versorgung beinhalten, was zu einer Hungersnot führen könnte, so die Analyse. Die Organisation zog später Parallelen zu einer vom Kreml in den 1930er Jahren künstlich herbeigeführten Hungersnot, der Millionen von Ukrainern zum Opfer fielen - ein sowjetischer Versuch, "die ukrainische Nation zu unterwerfen".

Da bietet sich die Ukraine als Testgebiet für neue, tödlichere Waffen an:

Moskau hat bekannt gegeben, dass es "Hyperschallraketen des Typs Kinzhal" eingesetzt hat, um "ein großes unterirdisches Raketendepot der ukrainischen Streitkräfte in der Region Iwano-Frankiwsk" im Westen des Landes anzugreifen. Dies teilte das Verteidigungsministerium heute mit und wurde von der Nachrichtenagentur Ria zitiert.

Doch auch die Umsetzung dieses Plans stößt auf Schwierigkeiten. Das Werk der Zerstörung braucht mehr Zeit. Um Zeit zu gewinnen, lässt Putin nun Ablenkungsmanöver in Form von Gesprächen, zivilen Fluchtkorridoren, Andeutungen möglicher Kompromisse, angeblichen Waffenstillständen zu, um gleichzeitig die Zerstörung energisch voranzutreiben. Während über unterschiedliche Meinungen im Kreml spekuliert wird, kann Putin in Wirklichkeit keinen Schritt weichen, denn es gilt: alles oder nichts! Mutmasslich ist es Putin ganz recht, wenn Millionen Ukrainer fliehen und ihr Land verlassen. Auf nimmer wiedersehen!

Ein Ende des Krieges ohne russischen Sieg ist für ihn undenkbar. Die Sanktionen, die drohenden Reparationsforderungen in Höhe von Hunderten von Milliarden, die mögliche Beschlagnahme der russischen Währungsreserven zur Finanzierung des Wiederaufbaus der Ukraine, die Entschädigung der ukrainischen Kriegsopfer - die Rache der belogenen Russen für den gescheiterten Krieg - das Ende des Weltmachttraums - der Hohn der Welt und die Herablassung Chinas - das Arsenal an Albträumen scheint für Putin grenzenlos.

Was ist nun zu tun? Wenn es den russischen Streitkräften nicht gelingt, Kiew einzunehmen und Selenskij zu beseitigen - was immer wahrscheinlicher wird -, dann gibt es für Putin nur eine Option: den Krieg so lange wie möglich aufrechtzuerhalten, denn jeder Friedensschluss würde Putins Lebenswerk zu Fall bringen. Eine Ukraine, die weiter existiert, die lebensfähig ist und die vom Westen gehätschelt würde, ist für Putin und seine Clique unvorstellbar. Und wie sollen Ukrainer und Russen je wieder zusammen leben angesichts des neuen Hasses auf beiden Seiten?

Sollte es jedoch den Ukrainern gelingen, dank besserer Kampfmoral und genug Waffen, den Invasoren die Initiative zu entreissen, dann -- aber nur dann -- würde es sich für Putin empfehlen, die bittere Pille des Friedens zu schlucken, denn die Weiterführung des Krieges brächte ihm nur Nachteile.

                                                                                                                               Heinrich von Loesch

 

Russkij Mir - "Russische Welt" ist der Name einer politischen und kulturellen Stiftung, die 2007 von Präsident Putin ins Leben gerufen wurde. Zugleich ist Russkij Mir auch ein geopolitischer Begriff, vergleichbar mit dem Begriff "Deutschtum" in den 1920er und 1930er Jahren. Wie damals Deutschland versucht der Kreml heute, russophone und russophile Elemente in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion für seine imperialen Ziele zu mobilisieren. In dieses Narrativ passen auch die von Putin so gern verwendeten Begriffe "Historisches Russland" und "Heiliges Russland", moderne Entsprechungen von Begriffen wie "Volkstum", "Auslandsdeutschtum", "Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation" usw., die in den 1920er und 1930er Jahren verwendet wurden, um die Deutschland durch den Versailler Vertrag auferlegten Sanktionen rückgängig zu machen.

Russkij Mir soll wahrscheinlich auch den Erfolg älterer Begriffe kopieren, die wie "Umma" (Gemeinschaft der Muslime) oder "Oekumene" (Gemeinschaft der Christen) religiöse Gefühle geopolitisch fungibel machen.

- ed 

Die unmittelbaren Lehren aus diesem Krieg sind:

      • Putins Angriff hat die Ukraine endgültig von einem geografischen Konzept in eine stolze Nation verwandelt.
      • Selenskij ist es gelungen, den Westen zu einer gemeinsamen Aktion zu galvanisieren, deren Stärke die Welt in Erstaunen versetzte.
      • Wie so oft in seiner Geschichte hat Russland seine Macht überschätzt. Mit einer Wirtschaft von der Größe Spaniens sind die Möglichkeiten, selbst das zweitstärkste Militär der Welt einzusetzen, begrenzt.
      • Wie immer, wenn Russland unter Druck gerät, gleitet die Staatsmacht von der Despotie und Autokratie in die Diktatur ab und möglicherweise weiter zum Stalinismus.
      • Russlands Kriegsführung kennt immer nur zwei alternative Ziele: Sieg durch Unterwerfung des Feindes oder Sieg durch völlige Vernichtung des Feindes und seines Landes. Letzteres geschieht zurzeit.
      • Ukrainer sind keine Sanftheitsapostel. Nach Jahrzehnten der Unterdrückung ihrer Sprache durch das Sowjetregime ist es kaum verwunderlich, wenn russischsprachige Minderheiten mancherorts im Schulwesen benachteiligt wurden.

 

Zapzarap, saprali!

Fünf mit "Zehntausenden von Tonnen" Getreide beladene Schiffe sind aus einem Hafen in der Ukraine verschwunden. Berichten zufolge wurden die Schiffe und ihre Ladung von Russen in der Hafenstadt Berdjansk im Südosten der Ukraine gestohlen.  Die Schiffe wurden von russischen Schleppern ins Asowsche Meer geschleppt, teilte die Kommunikationsabteilung des ukrainischen Ministeriums für Kultur und Informationspolitik am Montag unter Berufung auf den Gouverneur der Region und Augenzeugen mit

Kommentar:  Der Redakteur erinnert sich seiner Erfahrungen 1945/46 als er als "Elektrospezialisti" für die Rote Armee arbeitete (Lohn: Kascha, Brot), die ihn vermuten lassen, dass sich auch in dieser Hinsicht die Russische Armee nicht von ihrer ruhmreichen Vorläuferin unterscheidet.

 Update:

Zelensky sagt:  "In Kiew wird gefoltert, vergewaltigt, Kinder werden entführt, unsere Waren werden zerstört und mit Lastwagen weggebracht. Das letzte Mal wurde dies in Europa von den Nazis getan.."

 

Subtiler Humor

Land A überfällt Land B. Land B wehrt sich, Land A ärgert sich deswegen und erklärt, dass die Regierenden von Land B Kriegsverbrecher seien und zur Verantwortung gezogen würden. Peloton oder Workuta?

 

Berlin im Visier von Putins Russland: Zelenskijs Enthüllung

In dem Film, über den die Agentur "Adnkronos" berichtet, wendet sich Zelensky an Deutschland und sagt: "Wir kämpfen für unsere Rettung gegen eine der grössten Armeen der Welt, gegen Raketen, Bomben, Artillerie, Flugzeuge und Hubschrauber, auf die die Russen bereits "Nach Berlin" schreiben, weil sie über die Ukraine hinausgehen wollen. Sie wollen überall hingehen und zu dir kommen."

 

 "Moskau könnte kleinere Atomwaffen einsetzen".

Ulrich Kühn, Atomwaffenexperte an der Universität Hamburg und der Carnegie Endowment for International Peace, ist davon überzeugt, dass Moskau in seinem Krieg gegen die Ukraine kleinere Atomwaffen einsetzen könnte, d.h. solche, die weit weniger stark sind als die Bomben, die im August 1945 Hiroshima und Nagasaki zerstörten. "Die Chancen sind gering, aber sie steigen", sagte Kühn in einem Interview mit der New York Times. "Der Krieg läuft nicht gut für die Russen", fügte er hinzu, "und der Druck des Westens nimmt zu." Laut Kühn könnte der russische Präsident Wladimir Putin anstelle der ukrainischen Truppen einen Nuklearangriff auf ein unbewohntes Gebiet durchführen, um seine Absicht zu signalisieren, in Zukunft weitere tödliche Angriffe durchzuführen. "Es ist schrecklich, über diese Dinge zu sprechen", kommentierte Kühn, "aber wir müssen bedenken, dass dies eine Möglichkeit wird".

 


Russland streicheln?

In den Medien wird derzeit gerne darüber spekuliert, wie die Sanktionen der russischen Wirtschaft schaden. Die Warteschlangen vor Moskaus Geldautomaten und in den Supermärkten gelten als sichtbarer Beweis.

Aber wie sehr treffen die Sanktionen Russland wirklich? Nur oberflächlich, sagt Sergueï Khestanov, ein Makrökonom des Handelshauses  Open Broker. Russland kann weiterhin Öl und Gas ins Ausland liefern, weil der Energiesektor nicht von den Sanktionen betroffen ist. So fließen weiterhin Dollar und Euro in die Kassen der Energieunternehmen.

Wollte der Westen mit seinen Drohungen ernst machen, müsste er auf Russlands Lieferungen verzichten und in Kauf nehmen, dass die Treibstoffpreise in Westeuropa weiter in die Höhe schnellen und vielleicht manche Heizung kalt bleibt.
Vielleicht müssten Opfer gebracht werden, oder will der Westen Russland weiterhin mit einer Hand bestrafen und mit der anderen streicheln?

editor 

Update

Warum wir jetzt den Kauf von russischem Öl und Gas stoppen sollten Ein Kommentar von Nils Klawitter

 (Der Spiegel. 1/3)

 

"Russland hat außerdem einen großen Teil seiner Devisenreserven in die chinesische Währung umgetauscht und seine Zahlungssysteme auf chinesische Banken umgestellt. China könnte der Schlüssel zu Russlands Fähigkeit sein, den Konflikt aufrechtzuerhalten", so Bell weiter.

Bislang gibt es keine Sanktionen gegen russische Exporte, und die SWIFT-Ausschlüsse sind auf bestimmte Banken ausgerichtet, damit die Exportzahlungen weiterhin abgewickelt werden können. Grafe von Goldman Sachs deutete an, dass dies möglicherweise nicht mehr lange der Fall sein wird.



Kampfmoral

Schlechte Verpflegung, Treibstoffmangel und die Aussicht, Städte zu bombardieren, in denen ukrainische Verwandte und Freunde leben könnten, veranlassen viele russische Soldaten dazu, ihre Fahrzeuge zu sabotieren, um Kämpfe zu vermeiden. Dies berichtete das Pentagon, eine sicherlich nicht unparteiische Quelle, die jedoch erklärte, dass ganze Einheiten von Soldaten unter Putins Befehl es vorgezogen hätten, angesichts des unerwartet zähen ukrainischen Widerstands ihre Waffen niederzulegen. Laut der von CNN befragten US-Verteidigungsquelle bestehen die russischen Truppen aus einer großen Zahl junger, unmotivierter und unausgebildeter Männer. Darunter befinden sich Soldaten, die absichtlich die Treibstofftanks ihrer Fahrzeuge durchlöchern, vermutlich, um einen Kampf gegen Ukrainer, oft Zivilisten, zu vermeiden.

 

Kampfmoral II

Maryse Burgot, Korrespondention von France Télévisions berichtet aus Dnipro, Ostukraine:

"Die Ukrainer sind schrecklich bereit, monatelang, notfalls jahrelang, gegen den russischen Feind zu kämpfen. Die Mobilisierung der Bevölkerung ist beeindruckend....Diese Mobilisierung der Zivilbevölkerung, diese Hektik, dieser Eifer, das habe ich noch nie zuvor (in anderen Konflikten) gesehen. Es sind Frauen, es sind Männer, es ist wirklich auffallend. Wladimir Putin hat eine Bevölkerung vor sich, die nicht nachgeben wird, weil sie entschlossen ist

 

Unterseekabel: droht Europa ein "internet blackout" durch Russland?

 Ein russisches Spionageschiff

Die Befürchtungen sind real. Im August 2021 konnte vor der Küste Irlands die Yantar, ein "ozeanographisches" Schiff, das über ein Mini-U-Boot vom Typ AS-37 [Projekt 16810] verfügt, bis zu 6000 Meter tief tauchen. Dieses Spionageschiff der russischen Marine verfolgte den Verlauf der unterseeischen Telekommunikationskabel Celtic Norse und AEConnect-1, die Irland mit den USA verbinden. Über sie werden 97% der weltweiten Kommunikation und der Finanztransaktionen abgewickelt.

Außerdem kam es 2014 im Zuge der Annexion der Krim zu Kabelunterbrechungen, für die Russland verantwortlich gemacht wurde. Die Ukraine nimmt diese Bedrohung ernst. Sie hat Elon Musk gebeten, sein Starlink-Netzwerk von Internetsatelliten dringend über dem Land einzusetzen.

 

Armageddon?

Italienischer General zur russischen Atomstrategie:

General Giorgio Battisti  äußerte sich zu den russischen Drohungen: "(Russlands Aussenminister) Lawrow spricht seit Tagen über diese Atomwaffen. Aber es gibt auch taktische Nuklearwaffen, d.h. kleine Nuklearsprengköpfe, ich spreche von unseren westlichen, die wir während des Kalten Krieges hatten, die begrenzten Schaden anrichten, wenn man so will, mit einem Durchmesser von 250 Metern bis 500 Metern. Deren Fallout und Strahlung wurden eingesetzt, um den Durchmarsch der feindlichen Truppen zu blockieren. Ich will es nicht prophezeien, aber es würde mich nicht überraschen - und ich hoffe, ich liege sehr falsch -, wenn ein "Atombömbchen" auf eine unbewohnte Insel im Schwarzen Meer abgeworfen würde, um zu zeigen, dass Russland es ernst meint. Das wäre schrecklich, ein Armageddon. Ich hoffe, dass die derzeitigen Gesprächs- und Dialogversuche zu einem Ergebnis führen werden, bevor es dazu kommt", betonte der General.

 

 

Yes, he would

 

If Ukraine does fall, then a belligerent Russia will have hugely expanded its land border with the European Union.

But were it to hold firm and force Russian troops out, then a wounded and unpredictable Putin sits and broods in the Kremlin. And as former White House adviser on Russia, Fiona Hill, told Politico this week, when asked if she thought Putin would use his nuclear weapons, in her assessment, "Yes, he would."

Wenn die Ukraine fällt, dann hat ein kriegerisches Russland seine Landgrenzen zur Europäischen Union enorm erweitert.
Sollte die Ukraine jedoch standhaft bleiben und die russischen Truppen abziehen, dann sitzt ein verwundeter und unberechenbarer Putin im Kreml und brütet vor sich hin. Und wie die ehemalige Russland-Beraterin des Weißen Hauses, Fiona Hill, diese Woche gegenüber Politico erklärte, als sie gefragt wurde, ob sie glaube, dass Putin seine Atomwaffen einsetzen würde, lautete ihre Einschätzung: "Ja, das würde er."

 

Maybe the sanctions will work, by driving Putin to the negotiating table. Or maybe they will make him feel cornered and cause him to lash out in a catastrophic way—committing suicide for fear of death, as Otto von Bismarck put it. 

Vielleicht wirken die Sanktionen, indem sie Putin an den Verhandlungstisch treiben. Vielleicht wird er sich aber auch in die Enge getrieben fühlen und in einer katastrophalen Weise losschlagen - Selbstmord aus Angst vor dem Tod, wie Otto von Bismarck es ausdrückte.

 

Putins Schlafgewohnheiten

Aus einem italienischen Fernsehprogramm mit Moderatorin Lilli Gruber und LIMES-Redakteur Lucio Caracciolo: 

Ist Putin wankelmütig? Diese Frage stellt Gruber ihrem Gast, der wie folgt antwortet: "Ich glaube nicht, dass er zweimal im selben Bett schläft, schätze ich. Es gibt immer wieder Gerüchte", so Caracciolo, "dass Putins Entscheidung, in den Krieg zu ziehen, von einem Brandgeruch herrührte, der aus dem Vorzimmer und aus einigen Strukturen der russischen Streitkräfte kam. Er befürchtete, dass jemand in seine Fußstapfen treten würde und hatte Angst vor einem Staatsstreich. Einige seiner Berater sind sehr kritisch, einige privat, andere in der Öffentlichkeit. Ich habe noch niemanden gehört, der mit dem, was Putin getan hat, zufrieden war".

 

Putins Wut

Die Welle der verhängten Sanktionen hat Wladimir Putin bisher nicht aufgehalten, Bei verschiedenen Treffen im Situation Room in den letzten Tagen wurde immer wieder die Befürchtung geäußert, dass Putin laut Geheimdienstberichten dazu neigt, seine Anstrengungen und seine Wut zu verdoppeln, wenn er sich in die Enge getrieben fühlt

 

Zufallstreffer

Am Freitag, den 4. März, ging General Vincent Desportes, Professor für Strategie an den Universitäten Sciences Po und HEC, auf den russischen Schlag gegen das ukrainische Atomkraftwerk Zaporijia in der vergangenen Nacht ein.  Der Experte war der Ansicht, dass es sich um "einen Schussfehler" handelte. Denn "dieses Ziel ist so riesig, dass die Truppen des Aggressors Wladimir Putin das Kraftwerk zerstört hätten, wenn sie es hätten zerstören wollen".

 

Panique à Moscou?

Eine Woche nach Beginn des Krieges in der Ukraine hat die Mitteilung des Außenministeriums vom Donnerstag, den 3. März, in der französischen Staatsbürgern, "deren Anwesenheit und die ihrer Familien in Russland nicht wesentlich ist", "dringend" empfohlen wird, das Land zu verlassen, in der französischen Gemeinschaft in Moskau für Unruhe gesorgt. "Es herrscht ein bisschen Panik. Jeder sucht nach einem Flugticket, um auszureisen."

Warum sorgt sich Paris um die Sicherheit seiner Bürger in Russland?  Sicherlich nicht wegen hypothetischen Angriffen ukrainischer Flugzeuge oder Raketen. Offenbar fürchtet man die Möglichkeit eines nuklearen Schlagabtauschs. Paris, selbst Atommacht, nimmt also Putins Drohung ernst. Das ist die Botschaft an die Franzosen in Russland. und an die Welt. Auch an Putin.

 

Weltkrieg III ante portas?

 

Wenn man seine Bürger aus einem Land abruft, bedeutet das, dass ein Krieg zu erwarten ist. Nach seinem Telefongespräch mit Putin ist es Macron offenbar gelungen, seine Kollegen in Washington und London (und Berlin?) davon zu überzeugen, dass der Zar Atomwaffen einsetzen wird, wenn der Krieg in der Ukraine weiter schlecht geht und die westlichen Sanktionen die russische Wirtschaft zerstören.

Die westlichen Hauptstädte rechnen offenbar mit der sehr realen Gefahr eines russischen Atomangriffs und einer anschließenden nuklearen Bombardierung Russlands durch die NATO. 

 

Putins neueste Drohung: "Weißrussland will Zugang zur Ostsee". Litauen und Lettland zittern


Wladimir Putins Kriegsambitionen, die Estland, Litauen und Lettland jetzt "Angst" machen, sind nicht zu bremsen. Der russische Präsident hat in einem Telefongespräch mit seinem weißrussischen Amtskollegen Alexander Lukaschenko das Interesse von Minsk an einer Präsenz in der Ostsee angesprochen. CNN berichtet. 


"Gerade heute habe ich mit dem belarussischen Präsidenten über dieses Thema gesprochen. Unsere belarussischen Freunde sind daran interessiert, an der Ostsee präsent zu sein und ihre Hafenanlagen auszubauen. Sie wissen, dass ich das auch unterstütze", sagte Putin, als er virtuell bei der Zeremonie zur Einweihung einer neuen Fähre sprach.


Das eng mit Russland verbündete Land, von dem ein Teil der militärischen Invasion in der Ukraine ausging, ist ein Binnenstaat. Russland kontrolliert die Enklave Kaliningrad, die zu seinem Hoheitsgebiet gehört und zwischen Polen und Litauen an der Ostseeküste eingezwängt ist

 

 

Ein Irrer am Roten Knopf?

Seit mehr als einem halben Jahrhundert schwebt das Damoklesschwert über der Welt: Was passiert, wenn ein Wahnsinniger Zugang zum Roten Knopf der Atomwaffe erhält?

Dieser Albtraum ist Wirklichkeit geworden. Wladimir Putin hat nicht nur den Roten Knopf in der Hand, es mehren sich auch die Anzeichen dafür, dass er verrückt geworden ist. So erklärte er dem deutschen Bundeskanzler Scholz, dass die russischen Streitkräfte keine ukrainischen Städte bombardiert hätten - eine lächerliche Behauptung angesichts der hundertfach dokumentierten Wahrheit.

Putin lebt in seiner engen Blase von Ja-Sagern und Lakaien, die ihm die Realität vorenthalten, meinen einige Beobachter. Andere, die ihn genauer beobachten konnten und in den letzten Monaten eine starke Veränderung in seinem Verhalten zu erkennen glaubten, meinen, er sei krank und vermuten sogar einen Gehirntumor.

Wie auch immer: Putins Lage ist  verzweifelt. Der Ukraine-Krieg läuft nicht wie gewünscht, das Ende ist offen. Sollte Kiew fallen und mit ihm die Regierung, so könnte eine Ersatzregierung in Lemberg weitermachen, bewaffnet von ihren westlichen Freunden und unterstützt vom Widerstand der Bevölkerung. Eine Horrorvision für Putin.

Ein wie auch immer gearteter Friedensschluss mit Selensky ist für Putin eine ebenso schreckliche Vision, denn die Reparationsforderungen der Ukraine, die sich auf das Votum der UN-Vollversammlung stützen, könnten Russland auf Jahrzehnte hinaus verarmen lassen, ähnlich wie die Reparationsforderungen Deutschlands nach dem Krieg von 1870/71 Frankreich in die Armut trieben, während Deutschland dank der Goldzahlungen in den Gründerjahren zu Wohlstand kam.

Eine Ukraine, die dank der Reparationen zu westeuropäischem Wohlstand aufsteigt, würde die russischen Hegemonieträume langfristig zerstören und De-facto-Diktaturen à la Putin den Boden in Russland entziehen.

Mit anderen Worten: Putin hat keinen gemütlichen Ruhestand à la Merkel vor sich. Egal, wie das Abenteuer Ukraine ausgeht, die Russen werden ihn dafür verantwortlich machen. Die historische Mission, die ihm so am Herzen liegt, liegt bereits in Trümmern.

In dieser Situation bleibt ihm wenig anderes übrig, als den Roten Knopf der gegenseitigen Vernichtung zu drücken, anstatt sich der Realität zu stellen. Kann ihn niemand aufhalten?

Abgesehen von einigen wenigen Personen des inneren Kreises wie Außenminister Lawrow und Kriegsminister Schoigu gibt es nur eine Person, die die Macht haben könnte, den juckenden Finger vom Roten Knopf fernzuhalten: Chinas starker Mann Xi Jinping.

Ein Kommunist als Retter des Westens? Eine gewisse Logik spricht dafür. Nuklear verseuchte Wolken bewegen sich mit der Erdrotation bevorzugt von West nach Ost: Ein von der NATO ausgelöschtes Russland bedeutet massive Gefahr für China. Ein von russischen Bomben verwüstetes Westeuropa kann keine chinesischen Waren mehr kaufen.

Die Ukraine ist auch für China ein Problem.

editor

 

Italiens Gasversorgung gesichert ? 

 

"Wir importieren jedes Jahr etwa 29 Milliarden Kubikmeter Gas aus Russland, das sind etwas mehr als 40 %.
Diese müssen ersetzt werden.

Wir haben eine extrem frühe und schnelle Operation durchgeführt, und bis zum späten Frühjahr werden etwa 15-16 Milliarden Kubikmeter durch andere Anbieter ersetzt werden". Dies erklärte der Minister für den ökologischen Übergang, Roberto Cingolani, in Agorà extra auf Rai 3. "Wir arbeiten an neuen Anlagen, an Flüssiggas-Terminals und an langfristigen Verträgen, um unsere Infrastruktur zu stärken und in 24-30 Monaten völlig unabhängig zu sein", erklärte der Minister.

"Wenn aus irgendeinem Grund die Lieferungen aus Russland mit unseren derzeitigen Reserven und dem Notfallplan vollständig ausfallen würden, hätten wir genug Zeit, um die gute Jahreszeit zu erreichen." Dies erklärte der Minister für den ökologischen Übergang, Roberto Cingolani, in der Sendung Agora extra auf Rai 3, wo er sagte: "Wir werden Opfer bringen müssen, aber wir werden die Maschinen nicht anhalten".

 

Greift Russland ukrainische Atomkraftwerke an ?

 

Hier eine vermutlich fachlich qualifizierte Stimme zu den Atomängsten Europas wegen der Möglichkeit russischen Beschusses der Atomkrraftwerke in der Ukraine: 

Okay, zurück zur Ukraine und dem Krieg. Nehmen wir an, die Russen hätten den Reaktor wahllos bombardiert und durch einen magischen Zufall wäre das gesamte Uran auf dem Gelände in eine perfekte Kugel gesprengt worden. Es würde trotzdem nicht explodieren. Auch wenn es angereichert ist, reicht der U235-Anteil nicht aus, um die Art von Reaktion aufrechtzuerhalten, die Hiroshima auslöschte. Das sollte die Behauptung einer nuklearen Explosion ad absurdum führen. Aber wenn die magische Chance bestünde, würde die Masse des Urans sehr heiß werden, es gäbe keine Kontrollstäbe, um die Reaktion zu verlangsamen, und es käme zu einer Kernschmelze. Wie in Tschernobyl.

Aber zehnmal schlimmer? Vielleicht. Man nehme die Katastrophe von Tschernobyl und beschieße sie mit Artillerie, und schon wird Material in die Atmosphäre geschleudert, und die Strahlung breitet sich wahrscheinlich weiter aus. Andererseits musste ich mir schon einige ziemlich unwahrscheinliche Dinge vorstellen, um so weit zu kommen. Gehen wir einen Schritt zurück und betrachten wir die Reaktorkonstruktion.

Wissen Sie, was bei Kernreaktionen entsteht? Strahlung. Wissen Sie, was die Menschen nicht gerne haben? Strahlung. Wenn man einen Reaktor baut, gießt man in der Regel dicke Betonwände zwischen sich und die Strahlung, damit man so wenig wie möglich davon abbekommt. Der eigentliche Reaktorkern ist besser vor Bombardierungen geschützt als die meisten Bunker. Selbst wenn die Russen mit einer Homer-Simpson-mäßigen Lässigkeit hereinstürmen und wissen, wo sie ihre Artillerieangriffe landen, werden sie den Atommeiler wahrscheinlich nicht sehr weit verteilen. Sie können immer noch großen Schaden anrichten. Man kann das Kraftwerk funktionsunfähig machen, man kann wahrscheinlich ein lokales radiologisches Leck verursachen, aber es ist unwahrscheinlich, dass man eine Katastrophe verursacht, die zehnmal schlimmer ist als Tschernobyl.

 



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ItalianiNews ist ein italienischer Podcast zu aktuellen Themen. Heute im Fokus "Telegram"

In dem Artikel, den Sie gestern in Forbes gelesen haben, finden Sie auch die Antworten auf die alten Anschuldigungen seit Jahren von Moxie Marlinspike, dem Entwickler von Signal und  und der angeblichen Verschlüsselung von Whatsapp,

Antworten der Non-Profit Organisation Telegram, die bekräftigt, dass die Nachrichtenübermittlung der gleichnamigen Messaging-Software seit jeher Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bietet, die -- trotz einer Prämie von bis zu bis zu hunderttausend Dollar für denjenigen, der es schafft, sie zu brechen, -- noch nie  geknackt wurde. In der Zwischenzeit hat sie auch verschlüsselte  Telefongespräche hinzugefügt, wie wir auf Wikipedia lesen.

Die Software als solche ist im Quellcode frei verfügbar, so dass man alternative Versionen, die von unabhängigen Personen erstellt wurden, benutzen kann.

Whatsapp hingegen stellt solche Codes nicht zur Verfügung. Signal schon, erlaubt aber nicht die Erstellung unabhängiger Versionen. Dieses Verhalten könnte mit der Verpflichtung zusammenhängen,  nach US-Recht den Zugang  auch zu geheimen Nutzerdaten zu ermoeglichen, waehrend gleichzeitig Unternehmen durch eine so genannte "Gag Order" verpflichtet sind, dies zu leugnen, zumindest nach Ansicht von Pavel Durov in seinem Blog.  Das sagen aber auch die Niederländer, die schon seit Jahren die die Suchmaschine Startpage anbieten, dass es amerikanischen Unternehmen gesetzlich untersagt ist, die Daten ihrer Nutzer.zu schuetzen.

Telegram behauptet auch, dass es keine Server in Russland gibt, auf die die Regierung zugreifen kann.

Pavel Durov gründete die gemeinnützige Organisation eigentlich mit dem Ziel, ein Nachrichtensystem zu schaffen, das für alle unzugänglich ist, aber unzugänglich für jede Regierung, wodurch sich ein Raum der radikaler Meinungsfreiheit bildet, wie  Der Spiegel berichtet.

Durov erklärt, dass Telegram es den Menschen ermöglicht, über die Wirksamkeit von Impfstoffen zu sprechen, nicht aber ueber Aufstachelung zur Gewalt.  Er zeigt sich überzeugt, dass die Zensur statt zu diskutieren, nur zu einer weiteren  Verbreitung falscher Ideen fuehrt.

Tatsache ist jedoch, dass die Kanäle und Chats, die Propaganda und Falschmeldungen  auf Telegram verbreiten, von Benutzeradministratoren moderiert werden und daher eine echte demokratische Debatte verhindern, wie sie von Jürgen Habermas in den 1960er Jahren theoretisiert wurde. Auf diese Weise wird ein Instrument, das für ein Höchstmaß an Meinungsfreiheit konzipiert wurde zu einem perfekten Werkzeug für Manipulation.

Carlo von Lynx


Sull'articolo che hai letto ieri di Forbes (1) si trovano
anche le risposte alle vecchie accuse articolate
ripetutamente da anni da Moxie Marlinspike,
sviluppatore di Signal e della
presunta crittografia di Whatsapp, risposte date dalla
non-profit (1) Telegram, che ribadisce che il software
di messaggistica omonimo da sempre provvede anche a
crittografia end-to-end che, nonostante una taglia fino a
centomila dollari a chi riesca ad infrangerla, non è mai
stata craccata. Nel frattempo ha aggiunto anche telefonate
cifrate, come leggiamo su Wikipedia.

Il software come tale è liberamente disponibile
in codice sorgente, tant'è che si possono utilizzare
versioni alternative compilate da persone indipendenti.
Whatsapp invece tali codici non li mette a disposizione
mentre Signal lo fa, ma non permette che se ne facciano
versioni indipendenti. (3)

Tale comportamento potrebbe essere correlato all'obbligo
previsto dalle leggi statunitensi di offrire accesso ai
dati anche segreti degli utenti mentre al contempo le
ditte sono obbligate attraverso un cosiddetto 'Gag Order'
a negare che ciò avvenga, almeno cosi ci dice Pavel Durov
nel suo blog. (4) Ma lo dice da anni anche la ditta
olandese che offre il motore di ricerca Startpage,
che le imprese americane per legge non possono offrire
alcuna privacy ai propri utenti. (5)

Inoltre Telegram dichiara che non esistono alcuni
server in Russia ai quali il governo possa accedere.
Effettivamente Pavel Durov fondò la non-profit
appunto con l'intenzione di creare un sistema di
messaggistica inaccessibile a qualsiasi governo, creando
uno spazio di radicale libertà di espressione, come
racconta Der Spiegel.

Durov spiega, che Telegram lascia che si discutano per
esempio l'efficacia dei vaccini, ma non permette l'incitazione
alla violenza. (7) Si presenta convinto che la censura,
piuttosto che la discussione, apporti solamente ad un
ulteriore proliferare di false idee. (8)

Fatto sta però che in genere i canali e le chat che in
Telegram promuovono propaganda e bufale sono moderati
da utenti amministratori, e perciò possono impedire
che avvenga un vero dibattito democratico come lo
teorizzò Jürgen Habermas negli anni '60. In questo
modo, uno strumento ideato per la massima libertà di
espressione è diventato piuttosto lo strumento perfetto
per la manipolazione.

 




(1)
https://www.forbes.com/sites/thomasbrewster/2022/02/25/ukraine-warned-over-danger-of-russian-spying-on-unencrypted-telegram/
(2) https://it.wikipedia.org/wiki/Telegram#Storia
(3) https://github.com/signalapp/Signal-Android/issues/9044
(4) https://t.me/durov/176
(5)
https://www.belfasttelegraph.co.uk/business/technology/startpage-to-drop-yahoo-from-search-results-35138188.html
(6)
https://www.spiegel.de/international/world/the-telegram-billionaire-and-his-dark-empire-a-f27cb79f-86ae-48de-bdbd-8df604d07cc8
(7) https://t.me/durov/169
(8) https://t.me/durov/163

 

Putin hat Angst. Das ist offensichtlich. Er isoliert sich mehr und mehr, lebt in einer Blase, wie viele Beobachter berichten. Er kann zwar Alexej Nawalny und andere Kritiker einsperren, aber die kräftigen Schläge, die ihm der Dissident versetzt hat, wirken weiter.

Jahr für Jahr wachsen junge Menschen heran, die Internet-affin sind und mit der Welt außerhalb von Putinia korrespondieren.  Je mehr Putin und seine Clique jede Form der Opposition unterdrücken, desto gefährlicher wird die Situation für ihn. Der Druck im Topf steigt, da dank der fortschreitenden Gleichschaltung der russischen Medien das Manometer nicht mehr funktioniert.

Putins Albtraum ist es laut Michael van Landingham, wie Ghaddafi zu enden, erschossen in einem Graben, oder wie Ceausescu, hingerichtet mitsamt seiner Frau. Von den Marmorsälen des Kremls zum schießenden Peloton ist es vielleicht nur ein Schritt, und Putin weiß, dass er den Kopf besser nicht in den Schoß seiner Untertanen legen sollte.

In dieser eher verzweifelten Situation stellt sich Putin das Problem der Ukraine. Er selbst betont immer wieder, dass die Ukraine gar kein eigenständiges Land sei, sondern ein integraler Bestandteil des historischen Russlands. Für ihn gibt es keine ukrainische Kultur und keine ukrainische Sprache, sondern nur einen russischen Dialekt.

Putin übersieht dabei, dass das Argument in beiden Richtungen funktioniert. Wenn die Ukraine eine russische Provinz ist, dann steht sie für ein Russland ohne Putin. Genauso wie Taiwan für ein China ohne Kommunismus und Xi Jinping steht.

Da Taiwan nicht nur freier, sondern auch wesentlich reicher als China ist, muss Peking die wirtschaftliche Anziehungskraft der Insel fürchten. Nicht so im Fall der Ukraine. Sie steht für ein anderes, freieres Russland, aber nicht für ein reicheres. Nach Angaben der Weltbank lag das russische Pro-Kopf-Volkseinkommen im Jahr 2020 bei 10.127 Dollar, das der Ukraine bei 3.727 Dollar.  Ein enormer Unterschied, der zu einem guten Teil auf Russlands profitable Öl- und Gasexporte zurückzuführen ist.

Wo also liegt das Problem?

Putin ist bekannt dafür, langfristig zu denken. Wenn er das tut, sieht die Lage Russlands bei weitem nicht so rosig aus, wie sie auf den ersten Blick erscheint.

Wie Saudi-Arabien und die Emirate muss auch Russland die Trendwende auf dem Markt für fossile Brennstoffe fürchten. Die erneuerbaren Energieträger machen Jahr für Jahr Fortschritte in Bezug auf Rentabilität und Marktanteil. Die russische Wirtschaft ist ebenso wie die der Emirate im Niedergang begriffen.

Die Ukraine hingegen strebt eine immer engere Bindung an den Westen an, was letztlich zu einer Mitgliedschaft in der EU führen könnte.

An Rumänien und Bulgarien kann Putin sehen, was die Zugehörigkeit zur EU bedeutet. Selbst das arme Bulgarien erreicht ein Pro-Kopf-BIP von 10.679 Dollar, also das Niveau Russlands und Chinas.

Auch ohne NATO-Mitgliedschaft wäre die Aufnahme der Ukraine in die EU eine vernichtende Niederlage für Putin. Denn dann kann man sich ausrechnen, wann die Ukraine zum Wohlstand von Bulgarien aufschliessen könnte.

Ein zweites, Putin-freies Russland mit einer leuchtenden Hauptstadt Kiew würde die 144 Millionen Bürger Russlands zum Nachdenken zwingen.

Heute ist die Ukraine (41 Millionen) in vielerlei Hinsicht immer noch eine Fotokopie von Russland. Die gleiche korrupte Politik, die gleichen Oligarchen, die mit den Politikern kungeln. Alle betonen brav die Unabhängigkeit und geben sich nationalistisch, während etliche Entscheidungsträger wohl auf beiden Schultern tragen und sich in Moskau rückversichern.

Schon die blosse Vorbereitung auf eine EU-Kandidatur würde - wie man bei vielen Kandidaten-Staaten sah - den schrittweisen Abbau von Korruption und den Ausbau des Rechtsstaats verlangen.

Ein westlich orientiertes, wirtschaftlich aufstrebendes, weniger korruptes und Putin-freies zweites Russland vor der Haustür wäre ein Gau für den Kreml.  Es ist schwer vorstellbar, dass das System Putin diese Herausforderung lange überleben würde.

Kein Wunder, dass Putin Angst hat. Er ist noch jung, er will noch lange leben. Solange er lebt, muss er regieren, aber je länger er regiert, desto mehr Feinde schafft er sich, die ihn verfolgen würden, sobald er die Zügel schleifen lässt.  

Was also ist zu tun?

Die Ukraine in den Griff zu bekommen, solange sie noch arm und schlampig ist, solange sie noch weit von der EU entfernt ist. Es darf kein zweites erfolgreiches und Putin-freies Russland geben!   

                                                                                                                             Heinrich von Loesch                                                                    


Update


Putins wahre Angst, so scheint es sicher, sind nicht die NATO-Raketen in der Ukraine. Vielmehr fürchtet er einen sicheren Hafen für demokratische Werte vor seiner Haustür. Er fürchtet eine verwandte Kultur, die sich dem Aufbau einer auf diesen Werten basierenden Gesellschaft verschrieben hat. Warum muss sich Kiew an den Westen wenden, um diese Werte zu sichern? Weil Putin die Zerstörung dieser Werte zu seinem Vermächtnis gemacht hat.

 

Update II

Hier der Inhalt des amerikanischen Briefs an die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet:

 

In dem von Bathsheba Crocker, der US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen und anderen internationalen Organisationen in Genf, verfassten Brief heißt es: "Ich möchte Sie auf beunruhigende Informationen aufmerksam machen, die die Vereinigten Staaten kürzlich erhalten haben und die darauf hindeuten, dass Menschenrechtsverletzungen und -missbräuche im Anschluss an eine weitere Invasion geplant sind."
"Diese Handlungen, zu denen bei früheren russischen Operationen gezielte Tötungen, Entführungen/zwangsweises Verschwindenlassen, ungerechtfertigte Inhaftierungen und die Anwendung von Folter gehörten, würden sich wahrscheinlich gegen diejenigen richten, die sich den russischen Aktionen widersetzen",
heißt es in dem an die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, gerichteten Brief.
Laut Crocker würde das russische Militär unter anderem russische und belarussische Dissidenten im ukrainischen Exil, Journalisten und Anti-Korruptions-Aktivisten sowie "gefährdete Bevölkerungsgruppen wie religiöse und ethnische Minderheiten und LGBTQI+-Personen" ins Visier nehmen.
"Insbesondere haben wir glaubwürdige Informationen, die darauf hindeuten, dass die russischen Streitkräfte Listen von identifizierten Ukrainern erstellen, die nach einer militärischen Besetzung getötet oder in Lager geschickt werden sollen",
heißt es in dem Schreiben, und weiter, dass die Regierung Biden auch über Informationen verfügt, die darauf hindeuten, dass die russischen Streitkräfte wahrscheinlich "tödliche Maßnahmen" einsetzen würden, um friedliche Proteste oder andere "friedliche Übungen des vermeintlichen Widerstands der Zivilbevölkerung" zu unterdrücken.
Das Schreiben wurde am Sonntagabend an das UN-Menschenrechtsbüro OHCHR in der Schweiz weitergeleitet.

 

Update III

"Wenige Wochen vor der möglichen Verleihung des Status eines offiziellen EU-Beitrittskandidaten an die Ukraine hat Russland seine Position in dieser Frage geändert. Noch Anfang April erklärte sich Moskau bereit, den Prozess nicht zu behindern. Doch nun kommen ganz andere Töne aus dem Kreml. So sagte der stellvertretende Ständige Vertreter Russlands bei den Vereinten Nationen, Dmitri Poljanski, in einem Interview mit dem britischen Online-Magazin "Onherd", Moskau sehe keinen Unterschied mehr zwischen dem möglichen Beitritt der Ukraine in die Europäische Union und dem in die NATO."     (NTV, 13.5)